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Gefahr: Teenager sparen Insulin, um schlank zu bleiben

14.11.2000

Auch junge Typ-1-Diabetikerinnen wollen dem Schönheitsideal entsprechen, das ihnen von der Mode-Industrie als "Idealfigur" suggeriert wirden. Um diesem Ziel näher zu kommen tun sie vieles, erklärt Klaudia Hörist vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T).

Fasten, einseitige Ernährung, Bulimie, Auslassen von Insulin-Injektionen bzw. gezielte Reduktion der Insulindosis oder exzessive Bewegung sollen zur schlanken Figur führen. Die meisten der an Diabetes mellitus erkrankten Kinder und Jugendlichen haben einen Typ-1-Diabetes und müssen ein Leben lang Insulin spritzen sowie einen geregelten Ernährungsplan einhalten.

In den USA etwa leiden 10% der jungen zuckerkranken Frauen an klinisch manifesten Eßstörungen. 30% der Diabetiker berichten über gelegentliche Bulimie-Anfälle. Um der vermeintlichen Idealfigur näher zu kommen bremsen vor allem weibliche Teenager ihren Stoffwechsel künstlich, indem sie sich weniger Insulin spritzen als erforderlich und riskieren damit ihre Gesundheit. Es kommt zu großen Blutzuckerschwankungen und Glukosurie (Zuckerausscheidung über den Harn). Untergewicht und schlechte Stoffwechseleinstellung bringen Wachstums- und Reifungsstörungen mit sich.

Auch kann es zu einem Mangel an wichtigen Mineralstoffe wie Chrom und Zink kommen. Diese Mineralstoffe seien für eine optimale Blutzuckereinstellung jedoch wichtig, erklärt Sven-David Müller vom D.I.E.T. Weiters fördert das Insulin-Defizit die frühe Entwicklung diabetischer Sekundärkomplikationen. Bei den Betroffenen ist das Risiko durch diabetische Retinopathie die Sehkraft einzubüßen verdreifacht.

© medizin.at

 

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