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Heilen mit Silber: Wundverband mit Silberbeschichtung

14.11.2000

Bereits 1893 wurde die desinfizierende Wirkung von Silber entdeckt und seither auch medizinisch genutzt. Nun kommt Silber auch als Antiseptikum in einem Wundreinigungsverband zum Einsatz: ACTISORB* SILVER 220 nutzt die stark keimtötende Wirkung des Silbers für infizierte und infektionsgefährdete Wunden.

Es handelt sich dabei um ein komplexes Wundversorgungssystem, das für die Behandlung von z.B. Unterschenkelgeschwüren, des Dekubitus ("Wundliegen“) und des diabetischen Fußes geeignet ist.

Während Antibiotika in der Wundbehandlung zunehmend versagen, bestehen gegen Silber keine Resistenzen. Silber wird nicht vom Körper aufgenommen und ist nicht zellschädigend. Es stellt somit eine schonende Alternative zum lokalen Antibiotika-Einsatz dar. Der SILBER-Aktivkohle-Verband ACTISORB* SILVER 220 reinigt die Wunde, hält sie kontinuierlich sauber, reduziert Bakterien und neutralisiert üblen Geruch.

Chronische Wunden entstehen zumeist durch absterbende Zellen im Verlauf chronischer Erkrankungen. Da die Wunden auf schlecht ernährtem, krankem Gewebe entstehen, kommt es häufig zu Verzögerungen in der Abheilung. Diese kann Monate, ja sogar Jahre dauern. Das Ziel der modernen Wundtherapie liegt jedoch bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von chronischen Wunden von ca. 3 – 6 Monaten bis zur Abheilung. Bei ca. 20% der chronischen Wunden ist eine Heilung nicht möglich (Gefäßverschlüsse, Tumore, schwere Stoffwechselerkrankungen, etc.).

Zu den schwersten und häufigsten dieser chronischen Wunden zählen Unterschenkelgeschwüre, das "Wundliegen“ (Dekubitus) und der diabetische Fuß. In Österreich sind 3,5 % der Bevölkerung Diabetiker, jedoch wird eine Dunkelziffer von um die 5% angenommen. Diabetes (Zuckerkrankheit) ist die am weitesten verbreitete Stoffwechselerkrankung unserer Zeit, der diabetische Fuß eine ihrer schwersten Folgeerkrankungen. Die Haut ist trocken und brüchig und neigt zu tiefen Einrissen und Geschwüren.

Die Schädigung von Nervenbahnen durch Zuckereinlagerungen reduziert die Schmerz- und Temperaturwahrnehmung. Mechanische und thermische Verletzungen können daher nicht wahrgenommen werden. Schon kleinste Verletzungen stellen somit ein Risiko dar. Zusätzlich bewirkt die mangelhafte Blutzufuhr eine verlangsamte Wundheilung. Kleinste Entzündungen oder Verletzungen bei Diabetikern gehören deshalb sofort unter fachärztliche Kontrolle, vor allem dann, wenn bereits fortgeschrittene Veränderungen vorhanden sind (Durchblutungsstörungen, Gefühlsverlust durch Nervenschädigung, unregelemäßige zu hohe Blutzuckerspiegel über Monate bzw. Jahre, etc.).

Neben der optimalen Behandlung der jeweiligen Grunderkrankung, zählt die Schaffung eines günstigen Wundmilieus zu den wichtigsten Therapiezielen bei der Behandlung chronischer Wunden. Störende Einflüsse für eine verzögerte Wundheilung müssen durch entsprechende Wundverbände vermieden werden. Voraussetzung für die Heilung sind die Reinigung der Wunde, die Aufnahme von Wundsekret und die Reduktion von Bakterien.

Bei der Herstellung des Verbandes wird durch ein spezielles Verfahren Silber (220mg Silber pro 100g Aktivkohlegewirk) an der Oberfläche der Kohlefaser aufgetragen. Sobald die Keime damit in Berührung kommen, werden sie geschädigt (mikrobizide Wirkung) und dadurch vernichtet. Obwohl die breite keimtötende Wirkung des Elements schon lange genutzt wird, hat man erst in den vergangenen Jahren die genauen Wirkungsmechanismen erkannt und zunehmend schätzen gelernt.

Erstens hemmen Silberionen (elektrisch geladene Silberteilchen) die Funktion der Bakterienenzyme und blockieren damit den für die Bakterien lebensnotwendigen Transport von Nährstoffen in die bzw. aus der Zelle.

Zweitens greifen Silberionen die Strukturproteine an, die für die Unversehrtheit der Bakterien-Zelle verantwortlich sind. Es kommt zum Auslaufen und damit zum Zelltod.

Drittens zerstören sie die Zellmembran; für die Bakterien-Zelle wichtige Ionen, wie Kalium und Natrium, laufen aus, das Elektrolytgleichgewicht wird gestört, und es kommt ebenfalls zum Zelltod.

Viertens schwächen sie die Zellwand – die Silberionen bewirken nämlich strukturelle Veränderungen in der Zellwand, die deren Stärke und Funktionalität einschränkt.

Durch diesen Angriff auf vier "Fronten" werden Bakterien in ihrer Funktion blockiert bzw. zerstört, und gleichzeitig wird die Zellteilung und damit die weitere Keimvermehrung verhindert. Die Vielzahl der Angriffspunkte ist auch der Grund dafür, dass sich keine Resistenzen entwickeln können. Silber wirkt daher auch bei höchst problematischen multiresistenten Keimen, die mit Antibiotika nur schwer behandelt werden können.

© medizin.at / Presse

 

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