„Viele Betroffene wissen gar nichts von ihrer Krankheit und deuten die Symptome oft falsch. So bleiben Allergien oft unbehandelt, was die Lebenserwartungen deutlich einschränken kann“, sagt Dr. Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz.
20-25% der der Österreicher leiden an Allergien. Etwa 40% von 500 in Österreich befragten Allergikern klagen über Probleme beim Stiegen steigen oder der Hausarbeit. Bei einer Allergie reagiert der Körper auf bestimmte Substanzen äußerst empfindlich. Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilze,
Nahrungsmittel, Kosmetika, Medikamente, Chemikalien oder Metalle rufen
verschiedenste Symptome wie rinnende Nasen, tränende oder juckenden
Augen, Husten, Niesanfälle, Juckreiz, Hautekzeme oder Bauchbeschwerden.
„Die Beschwerden sind nicht an bestimmte Auslöser gebunden. Jeder Allergiker reagiert anders. Allergien haben nicht nur unangenehme Begleiterscheinungen, sondern auch Langzeitfolgen wie Asthma und können sogar einen lebensbedrohenden anaphylaktischen Schock auslösen“, so Slatin.
“Regelmäßig und zu einer bestimmten Jahreszeit auftretender Schnupfen, verstärkt durch schönes Wetter, wird in Verbindung mit einer tropfenden Nase oder juckende Augen leicht als Heuschnupfen erkannt.“ Schwieriger ist es bei ganzjährigen Allergien, etwa bei Staub oder Tierhaaren. „Hier treten die Symptome ständig und daher nicht so ausgeprägt wie beim Heuschnupfen auf. Hilfe bringt ein ärztliches Gespräch, bei dem die Krankengeschichte detailliert erhoben wird. Ein Verdacht kann durch Hauttests oder Blutuntersuchungen bestätigt oder widerlegt werden“, so Slatin.
Ist der Auslöser bekannt, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Eine ist, den Kontakt mit dem Auslöser, etwa Tierhaaren zu vermeiden. Symptome können mit Medikamenten abgeschwächt oder verhindert werden. Als weitere Möglichkeit bleibt die „Immuntherapie“, der Körper wird mit kleinsten Dosen des Allergieauslösers an den Auslöser gewöhnt wird.
Slatin: „ Tragen Sie als Betroffener einen Allergiepaß mit sich, in dem alle Stoffe angeführt sind, auf die Sie allergisch reagieren. Das ist besonders bei Allergien auf Medikamente wichtig. Ein anderer Arzt kann, etwa nach einem Unfall, sofort sehen, welche Medikamente er Ihnen nicht verabreichen darf.“
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