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Hormonelle Störungen bei Neugeborenen

21.11.2000

Die zunehmende Zahl an Frühgeborenen und ein dazu spürbares Informationsdefizit machen Wissenstransfer notwendig: Der Workshop "Perinatale Endokrinologie" vom 24. bis 25. 11. 2000 in Tübingen soll dazu einen ersten Schritt darstellen.

Schon lange vor der Geburt sind Hormone im Kreislauf des Ungeborenen nachweisbar. Diese Hormone haben für die Entwicklung des Kindes eine essentielle Bedeutung. Unter anderem erfolgt die Geschlechtsdifferenzierung in der 8.-12. Schwangerschaftswoche durch den Einfluß von Hormonen. Auch die Wachstumsregulation wird durch Hormone gesteuert und der Blutzucker des Feten wird bereits in utero durch Insulin reguliert.

Störungen in der Entwicklung hormonproduzierender Drüsen oder der Wirkung der entsprechenden Hormone können schon bei Geburt schwere Erkrankungen verursachen. Betroffene Kinder werden z.B. mit einem intersexuellen Genitale geboren, so dass oft keine eindeutige Geschlechtszuordnung möglich ist, haben z.B. durch überschießende Insulinsekretion eine schwere Unterzuckerung des Blutes oder sind - bei eingeschränkter Sekretion von Schilddrüsenhormon - in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung gefährdet.

Durch die Fortschritte der Neonatologie überleben immer jüngere Frühgeborene, die wiederum spezielle endokrine (die Hormone betreffende) Probleme haben. So kann es zu Störungen der Knochenentwicklung kommen oder die Streßfähigkeit wird durch die Behandlung mit Nebennieren-Hormonen unterdrückt.

Unabhängig von solchen Erkrankungen ist die Zeit um die Geburt durch physiologische hormonelle Umstellungen gekennzeichnet, die in ihrem Ausmaß der Pubertät vergleichbar sind: So wird das Wachstumshormon auch schon bei der Geburt in großen Mengen produziert und die Keimdrüsen scheiden im ersten Lebenshalbjahr große Mengen an Sexualsteroiden aus. Da viele der Erkrankungen selten sind und die physiologische Regulation oft noch nicht vollständig bekannt ist, ist das Wissen über die Funktion von Hormonen und ihre Störungen bei Neugeborenen auch unter Ärzten noch wenig verbreitet.

Im Rahmen des am 24. und 25.11. stattfindenden Workshops 'Perinatale Endokrinologie', der von der Sektion Pädiatrische Endokrinologie der Universitäts-Kinderklinik Tübingen veranstaltet wird, werden 15 Referenten aus dem deutschen Sprachraum in Übersichtsreferaten die vorgeburtliche Entwicklung der endokrinen Regulation, spezifische Störungen während der Neugeborenenzeit und der frühen Kindheit sowie spezielle diagnostische und therapeutische Probleme diskutieren.

© medizin.at

 

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