Die Mercator-Universität Duisburg entwickelt gemeinsam mit weiteren Forschergruppen eine künstliche Sehhilfe, die direkt in das erkrankte Auge eingesetzt wird. Das Exponat wird auf der Medica in Düsseldorf präsentiert.
Menschen, die an Hornhauttrübung leiden, kann voraussichtlich bald mit einer künstlichen Sehhilfe, die direkt in das erkrankte Auge eingesetzt wird, geholfen werden.
Durch bakterielle Infektion, Exposion oder chemische Verätzung kann es zu irreparablen Schäden am Auge kommen, die die Hornhaut so stark eintrüben, daß der Patient - je nach Grad der Erkrankung - seine Umgebung optisch kaum noch wahrnehmen kann. Die "Intraokulare Sehhilfe" soll diesen Patienten künftig wieder eine eigene Orientierung ermöglichen.
Damit die Barriere der getrübten Hornhaut überwunden werden kann, soll der Patient künftig eine Brille mit eingebauter Chip-Kamera tragen. Diese Kamera sendet die Bilddaten drahtlos an eine Kunstlinse im Auge. In der Linse befindet sich ein Mini-Display, das die Informationen wieder in sichtbare Bilder umwandelt und auf die intakte Netzhaut projiziert.
Ziel ist es, einen ersten Display-Prototypen zu realisieren, der 32x32=1024 Bildpunkte auf wenigen Quadratmillimetern Fläche enthält. Die hochdynamische Mini-Kamera mit Signalprozessor, der die aufgenommenen Bilddaten komprimiert und drahtlos zur Kunstlinse überträgt, wurde im Uni-Fachgebiet Mikroelektronische Systeme entwickelt. Das Minidisplay, das auf der Kunstlinse implantiert wird, wurde von einer Uni-Forschergruppe im Fachgebiet Optoelektronik erarbeitet.
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