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Gebärmutterhalskrebs: Neuer Test soll Klarheit schaffen

23.11.2000

Bei Gebärmutterhalskrebs handelt es sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen von Frauen. Bei 99% der Fälle sind als Ursche Humane Papillomviren auszumachen. Mit den heutigen Methoden ist es jedoch nicht möglich vorherzusagen, welche Krebsvorstufen sich in ein Karzinom verwandeln werden.

99% der Zervixkarzinome werden durch chronische Infektionen mit humanen Papillomviren verursacht, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Krebsvorstufen (Dysplasien) können durch eine Operation einfach entfernt werden, oft bilden sie sich aber auch von selbst zurück.

Forscher der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg entwickelte nun unter der Leitung von Prof. von Knebel-Doeberitz eine Methode, Vorstufen des Zervixkarzinoms zu erkennen, die ein hohes Krebs-Risiko bedeuten. Dieser "APOT-Test" (Amplification of Papillomavirus Oncogene Transcripts) basiert darauf, daß die Erbsubstanz der Papillomviren oft in die DNA von malignen Zellen eingebaut ist.

Mit dieser Integration geht ein schnelleres Wachstum der infizierten Zellen einher. In nur leicht veränderten Zellen des Gebärmutterhalses ist das Virus-Genom nicht in die Zell-DNA eingebaut. Prof. von Knebel-Doeberitz: "Mit Hilfe des APOT-Tests können wir die integrierten Virus-Gene nachweisen."

In ersten klinischen Studien wurden Patientinnen mit dem neuen Verfahren untersucht, die an unterschiedlich schweren Dysplasien bis hin zu bösartigen Tumoren erkrankt waren. Die Forscher untersuchten dabei den Schweregrad der Zell-Veränderung in Abhängigkeit vom integrierten beziehungsweise frei vorliegenden Erbgut der Papillomviren und konnten zeigen, daß der Nachweis von integrierten Virus-Genen fast immer auf Gebärmutterhalskrebs hindeutete.

In einer neuen Studie, die - wie auch die früheren Studien - von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, untersuchen die Forscher 2.500 Patientinnen mit Virus-bedingten Gebärmutterhals-Dysplasien. "Wir wollen feststellen, ob das Vorhandensein eines integrierten Virus-Genoms das Risiko, einen bösartigen Tumor zu entwickeln, erhöht. Der Nachweis des integrierten Erbgutes könnte die Entscheidung beeinflussen, ob konisiert werden muß oder nicht", so von Knebel-Doeberitz.

Nach Aussage des Mediziners könnten durch das neue Verfahren Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses gezielter nachgewiesen und unnötige Operationen vermieden werden.

© medizin.at

 

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