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Sythetisches Erkennen schon im Babyalter

24.11.2000

Für die meisten von uns, ist die Wahrnehmung der Welt um uns ein derart müheloser Prozeß, daß wir nicht weiter darüber nachdenken. Tatsächlich ist unsere visuelle Wahrnehmung jedoch ein unglaublich komplizierter Prozeß, deren Leistung viele rechnergestützte Systeme übertrifft.

Dazu gehört auch das synthetische Erkennen - die Zusammenfügung verschiedener Dinge zu einer Einheit - zum Beispiel die Spitze, der Kolben und die Kappe bilden eine Füllfeder. Es ist klar, daß Erwachsene und ältere Kinder zu dieser Leistung fähig sind, wann und wie sich diese lebenswichtige Fähigkeit bei jungen Kindern entwickelt war bislang unklar. Vor allem, weil kleine Kinder schlicht nicht mitteilen Können, ob sie eine Einheit oder nur unzusammenhängende Einzelteile wahrnehmen.

Forscher des "London's Birkbeck College" konnten nun mit Hilfe von Meßverfahren für die Gehirnaktivität und "Pacman"-ähnlichen Formen zeigen, daß schon 8 Monate alte Babys Einzelteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen können. Attribute binden, um eine vollständige Nachricht zu bilden. Die Arbeit wurde in der neuesten Ausgabe von "Science" veröffentlicht.

Während der Tests wurde den Kindern eine Gruppe von Pacmanähnlichen Formen in einer bestimmten Anordnung, dem "Kaniza Square", gezeigt. Schauen die "Münder" der Pacmans in die Mitte, so ergibt sich die Form eines Quadrates, das nicht wirklich vorhanden ist. Frühere Arbeiten haben gezeigt, daß die Wahrnehmung des Quadrates mit einer bestimmten Gehirnaktivität verbunden ist.

Wurde das Quadrat 6 Monate alten Babys gezeigt, so ergab sich diese Gehirnaktivität nicht. 8 Monate alte Babys zeigten jedoch diese Aktivität beim Anblick des Quadrates.

© medizin.at

 

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