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Gentechnik: Medikamente müssen auf Erbgutbruchstücke untersucht werden

27.11.2000

Genttechnisch erzeugt Präparate, etwa Insulin, sind auf dem Vormarsch: Die Zahl der so hergestellten Medikamente nimmt von Jahr zu Jahr zu. Aus Sicherheitsgründen sollen diese Präparate jedoch keine Reste von Erbsubstaz (DNA/RNA) enthalten.

Dr. Reher von der TU Clausthal gelang es jetzt, ein neues quantitatives Analyseverfahren zu entwicklen, das in der aktuellen Ausgabe von "Fresenius - Journal of Analytical Chemistry" vorgestellt wurde: Die neue Methode basiert auf Voltametrie, einer elektrochemischen Analysemethode, die mittels Analyse von Stromspannungskurven Aussagen über Art und Menge von gelösten Stoffen in einer Probe erlaubt.

Zu diesem Zweck wird der Probe ein Enzym zugefügt, das als Katalysator dient und die Erbsubstanz in kleine Bruchstücke zerteilt: Diese Anreicherungen werden von einer Meßelektrode absorbiert, die ein dazu spezifisches Signal erzeugt. Da viele kleine Bruchstücke ein deutlicheres Signal erzeugen als wenige große Teile, sei, so die Wissenschafter, die Methode sehr sensitiv:

Wie Reher erklärt, sei der Nachweis von 10 pg/Dosis durchaus möglich, was den internationalen Empfehlungen Genüge tut: Die von der WHO empfohlene Nachweisgrenze liegt bei 100 pg/Dosis, die der FDA bei 10 pg/Dosis. Im Vergleich zu ähnlich sensitiven Verfahren sei die neue Methode zudem viel einfacher in der Durchführung, schneller und wesentlich kostengünstiger.

Die Methode hat einen einzigen, allerdings voraussichtlich behebbaren Nachteil für den Einsatz in der Reihenanalyse: Voltametrie ist derzeit noch nicht automatisierbar. Doch Reher rechnet damit, daß es in 2-3 Jahren möglich sein wird, wie etwa bei der Gaschromatographie hunderte Proben gleichzeitig messen zu können.

© medizin.at

 

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