Ein Blutprotein könnte als Agent gegen defekte Prionen eingesetzt werden: Nur an diese bindet es sich und identifiziert sie auf diese Weise. Damit wächst die Hoffnung auf neue Tests und wirksame Strategien gegen bislang unheilbare Erkrankungen wie CJK.
Mit wachsender Besorgnis wird das vermehrte Auftreten von BSE-, aber auch Creutzfeld-Jacob - Fällen registriert: Diese sogenannten Prionenerkrankungen entziehen sich derzeit nicht nur jeglicher Therapie, auch ist die eindeutige Diagnose nur post mortem durchführbar.
Adriano Aguzzi vom Universitätsspital Zürich ist es nun gelungen, eine Methode zu finden, die die Grundlag für neue BSE- oder CJK-Tests bilden könnte. Auch die Reinigung möglicherweise infizierter Blutproben und die weitere Erforschung dieser Prionenerkrankung könnte mit der neuen Methode möglich sein, berichtet "Nature".
Aguzzi fand heraus, daß ein normales Blutprotein, das Plasminogen, sich an
defekte Prionen bindet, nicht jedoch an gesunde. Aguzzi umhüllte kleine Magnetperlchen mit dem klebrigen Plasminogen und mischte es ins Gehirngewebe von Mäusen, die mit Scrapie infiziert waren. Die Kügelchen banden sich tatsächlich nur an die infektiösen Prionen. Weitere durchgeführte Experimente ergaben, daß die Methode auch mit dem Gehirngewebe von Menschen, die an CJK erkrankt waren, funktionierte.
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