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Weltpremiere: Gezüchtetes Fingergelenk implantiert

28.11.2000

Durchbruch für die Rekonstruktionschirurgie: Ärzten des Universitätsklinikums Freiburg gelang es weltweit erstmalig, einem Patienten ein im Labor aus körpereigenen Knorpelzellen gezüchtetes Fingergelenk einzusetzen.

Das Gelenk wurde von Dr. Schaefer und Dr. Klemt entwickelt und einem Patienten implantiert, der durch einen Unfall das Mittelgelenk seines Mittelfingers und den Zeigefinger verloren hatte. Die biologische Gelenkprothese besteht aus patienteneigenen Rippenknorpel- und Knochenzellen und wurde in Kooperation mit dem Biotechnologieunternehmen BioTissue Technologies AG hergestellt.

Bereits im August gelang es einem Ärzteteam des Freiburger Universitätsklinikums, einem Patienten körpereigene kultivierte Knorpelzellen zur Rekonstruktion eines verstümmelten Ohres einzusetzen.

Im Falle des nun eingesetzten Gelenkknorpels isolierten die Ärzte zunächst Knorpelzellen. Im nächsten Schritt brachten sie eine Gelenkfläche auf Knochenträgermaterial auf, das ebenfalls durch im Labor vermehrte patienteneigene Knochenzellen besiedelt und außerhalb des Körpers weitergezüchtet wurde. In einer dreistündigen Operation setzten Schaefer und Klemt die beiden Hälften aufeinander und rekonstruierten so ein Fingergelenk. Da Patientenzellen verwendet wurden, wird keine Abstossungsreaktion erwartet.

Mit dieser Methode sehen die Mediziner eine Alternative zu Kunststoffgelenken, die gerade bei jungen Patienten problematisch sind. Biologische Gelenke können eine Verbindung zum Knochengewebe eingehen und fest integriert werden. Mögliche Anwendungen ergeben sich für die Wiederherstellung von Gelenken nach Unfällen und möglicherweise auch Arthrosen. Bei größeren Gelenken muß jedoch noch das Problem der fehlenden Durchblutung gelöst werden.

© medizin.at

 

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