Der Thymus ist vor allem in der Kindheit wichtig für die Entwicklung des Immunsystems. Kinder, die durch ihre Mutter mit dem HIV-Virus infiziert wurden, sind daher anfällig für Probleme mit dem Immunsystem, da das Virus den Thymus schädigt. Präventive AZT-Gabe schützt den Thymus allerdings nur mangelhaft.
Schwangere AIDS-Patientinnen erhalten oft AZT, um eine Infektion des Föten zu verhindern. AZT kontrolliert und vermindert die Proliferation des Virus im Blut. Forscher der "Ohio State Univerity" testeten den Effekt von AZT am Thymus von jungen Katzen mit FIV (Katzenaids). AZT kontrollierte und reduzierte zwar die Virenzahl in Blut und Thymus, konnte den Thymus jedoch nicht vor signifikanten physischen Schäden schützen.
"Dieser mangelnde Schutz überraschte uns. Es scheint, als ob die Antivirale Therapie bei Kindern mit anderen Behandlungen kombiniert werden sollte, um die Thymusfunktion zu erhalten bzw. wiederherzustellen", erklärt Mathes, Co-Autor der Studie, die in "Antimicrobal Agents and Chemotherapy" veröffentlicht wurde.
Die Katzen wurden in 4 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe war FIV-infizeirt und erhielt AZT, die zweite Gruppe war infiziert und erhielt ein Placebo, die dritte Gruppe war nicht infizeirt und erhielt AZT, die vierte Gruppe war ebenfalls nicht infizeirt und erhielt das Placebo.
AZT reduzierte den Viruslevel signifikant um 75-78% im Blut und 74% im Thymus gegenüber der infizierten und mit Placebo behandelten Gruppe. Troztdem kam es in beiden Gruppen der mit FIV-infizierten Tiere zu physischen Schäden und Entzündungen am Thymus. Die Ursachen für diese mangelnde Reaktion auf die verminderte Virenzahl sind den Forschern jedoch nicht klar.
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