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Alkohol? Insgesamt mehr Risiko als Benefit !

04.12.2000

Immer wieder hört man in den Medien, daß ein Gläschen Rotwein durchaus gesund sei und vor Herz-Kreislauferkrankungen schütze. Solche Empfehlungen freuen die Bevölkerung, sind unter Experten aber durchaus umstritten.

Schon geringe Mengen über eine bekannte grenze hinausbelasten Leber und Bauchspeicheldrüse in ungesundem Ausmaß. Dabei gelten für Frauen 10-12 Gramm und für Männern 20-24 Gramm Alkohol als Grenze. "Zehn Gramm Alkohol entsprechen etwa einem Achterl Wein oder 0,3 Liter Bier", erklärt Dr. Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz.

Die "vorbeugende" Wirkung von Alkohol hängt aber auch davon ab, wie getrunken wird. Wer unter der Woche auf Alkohol verzichtet und am Wochenende exzessiv trinkt, wird sich kaum mit Alkohol vor Herzkreislauferkrankungen schützen. Slatin: "Alkoholkonsum bringt in jedem Fall gesundheitliche Risiken mit sich, die größer als der Nutzen sein können. Jeder, der Alkohol trinkt, sollte sich daher der Risiken bewusst sein."

Das Risiko, an Mundhöhlen- oder Rachenkrebs zu erkranken, steigt bei Männern um das dreieinhalbfache, wenn täglich zwischen 25 und 49 Gramm Alkohol getrunken werden. Das ist ungefähr die Menge zwischen drei kleinen und drei großen Bier. "Das Risiko steigt mit steigendem Alkoholkonsum enorm an. Mehr als ungünstig ist es, wenn dazu noch geraucht wird", so Slatin. Alkoholkonsum erhöht auch das Risiko von Speiseröhren-, Magen- oder Dünndarmkrebs. Neben der Bauchspeicheldrüse zählt die Leber zu den am meisten von Alkohol geschädigten Organen.

"In Österreich sind mehr als 300.000 Menschen alkoholkrank. 1999 ereigneten sich mehr als 2.400 Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol. 93 Menschen starben, mehr als 3.400 wurden verletzt. Angesichts dieser Tatsachen ist wohl eher davon abzuraten, Alkohol zur Vorbeugung zu sich zu nehmen", sagt Slatin. Die eigene Gesundheit bleibe sicher eher durch gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und Verzicht auf das Rauchen erhalten. "Wer das nicht tut, dem nützt es auch nichts mehr, wenn er Alkohol trinkt, um Herzkreislauferkrankungen vorzubeugen", schließt Slatin.

© medizin.at

 

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