Der Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) kann bei Mäusen mit Koronarerkrankungen das Wachstum neuer Blutgefäße veranlassen - und dies ohne Nebenwirkungen. Dies ist das Ergebniss einer Studie von Dr. Yuet Wai Kann und seinem Assistenten Dr Hua Su von der Universität Kalifornien, San Franzisco, die ihre Arbeit in der aktuellen Ausgabe
von "PNAS" veröffentlichten.
Die Forscher glauben, daß eine Therapie für durch Sauerstoffmangel
geschädigtes Herzgewebe möglich ist und halten eine "Verjüngung" der
geschädigten Zellen durch die erhöhte Blut- und Sauerstoffzufuhr für
denkbar. Bislang waren Studien, die auf verschiedene Arten VEGF zum Wachstum neuer Blutgefäße im Herzen einsetzten, immer daran gescheitert, daß
der Effekt nur kurzzeitig war und immunologische Reaktionen, Angiome
und ähnliches zur Folge hatten.
In der neuen Studie wurde ein viraler Vektor eingesetzt, um eine humane Form des VEGF-Gens in die Herzmuskeln von Mäusen zu bringen. Der Vektor wurde in verschiedene Stellen gesunden und geschädigten Gewebes injiziert. Dabei wurde festgestellt, daß das VEGF-Gen wurde sowohl im gesunden als auch im
kranken Gewebe exprimiert wurde. Ein Wachstum von neuen Blutgefäßen wurde
vom produzierten VEGF-Protein jedoch nur im geschädigten Gewebe veranlaßt. Die Forscher vermuten, daß der Sauerstoffgehalt im Gewebe die VEGF-Gen und Rezeptor expression reguliert.
Obwohl in diesem Versuch keine Nebenwirkungen auftraten, vermuten die
Forscher, daß es bei einer längerfristigen Anwendung doch auch negative Auswirkungen geben könnte. Nun wird untersucht, ob diese Theorie von der Regulation durch den Sauerstoffgehalt zutrifft und dieser Effekt benutzt werden könnte, um das Wachstum der neuen Blutgefäße besser zu steuern.
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