Durch Impfung mit einer bestimmten Gruppe von körpereigenen weißen Blutzellen, den dendritischen Zellen, können bereits ausgebildete Tumore zur Rückbildung gebracht werden. Dies konnte 1998 erstmals für Patienten mit Melanomen gezeigt werden und wird seither für weitere Tumorerkrankungen untersucht.
Vor fünf Jahren wurden kurze Ketten von Kernsäurenmoleküle (CpG-Oligonukleotide) entdeckt, die weiße Blutzellen aktivieren können. Nun konnte gezeigt werden, daß CpG- Oligonukleotide auch dendritische Zellen stimulieren können und sie das Tumorwachstum in Versuchstieren noch effektiver als mit bisherigen Verfahren hemmen.
Forscher der Universität München konnten dies an Mäusen mit Darm-Tumoren nachweisen. Die Schwierigkeit bei dieser Therapieform sind Labormethoden, um die dendritischen Zellen, die aus dem Blut des Patienten gewonnen werden, so zu aktivieren, daß sie das körpereigene Immunsystem gegen den Tumor "scharf machen".
"Dies ist das erste Mal, daß in vivo, also im lebenden Organismus, ein Erfolg der Aktivierung von dendritischen Zellen mit CpG-Oligonukleotiden gegen Tumore gezeigt wurde", erklärt Prof. Endres. Die Befunde sind von besonderer Aktualität, weil im Mai dieses Jahres erstmals nachgewiesen wurde, daß CpG-Oligonukleotide auch bei Menschen wirksam sind. Dies wurde bei einer kanadischen Impfstudie gegen das Hepatitis B-Virus gezeigt.
Die Ergebnisse der Studie aus München werden im Journal of Immunology veröffentlicht.
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