Mit Jahresanfang beginnt an der Universität Tübingen die europaweite Studie "Entwicklung mathematischer Modelle für neue HPV-gestützte Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsprogramme zur Beurteilung von klinischem Nutzen und Kosteneffektivität".
Ziel der Studie ist die Verbesserung der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung in Europa durch Anwendung neuartiger Technologien und unter Berücksichtigung der viralen Grunderkrankung mit humanen Papillomviren (HPV).
Bisherige Studien konnten durch den Einsatz eines kombinierten Vorsorgesystems eine hohe Sensitivität für die Entdeckung von behandlungsbedürftigen Vorstufen des Gebärmutterhalskarzinoms feststellen. Dabei wurde der übliche zytologische (PAP)-Abstrich mit einem zusätzlichen Nachweis von bestimmten humanen Papillomviren kombiniert.
HPV-Viren stellen ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von hochgradigen Präkanzerosen und Gebärmutterhalskrebs dar. Diese Erkenntnis konnte in den bisher in Europa laufenden Studien mit 35.000 Frauen gewonnen werden.
In Nachfolge-Untersuchungen soll nun der prognostische Aussagewert eines HPV/PAP-negativen Befundes über einen Zeitraum von 5 Jahren für das kombinierte Testverfahren aus PAP-Abstrich und HPV-Nachweis ermittelt werden. Hierfür werden die Patientinnen aus 7 laufenden Studien nachuntersucht. Frauen, die HPV-positiv und/oder zytologisch auffällig sind sowie eine Kontrollgruppe werden auf das Vorliegen einer Gebärmutterhalserkrankung überprüft.
Ergiebt sich ein hoher prognostischer Aussagewert der Test-Kombination
über einen Zeitraum von fünf Jahren, könnten die aktuellen
Untersuchungsintervalle von derzeit einem Jahr auf 3-5 Jahre
verlängert werden.
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