Die 7-fache Menge von Schad- und Giftstoffen aus dem blauen Dunst filtern: Das verspricht ein neues High-Tech-Filterstück: Das Polymer-Geflecht soll Zigarettenrauch deutlich besser von Teer und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAHs) reinigen als herkömmliche Filter.
Prof. Rulkens und Dr. Brons von der Wageningen University in den Niederlanden stellten ihre Arbeit am Freitag auf einer Pressekonferenz in Maastricht vor. Abhängig von der Menge des verwendeten Filtermaterials konnte die Menge an Teer um das 2-7fache reduzieren - die PAHs immerhin um das 3-fache. Dem Lungenspezialisten Dr. Wesseling und den Epidemiologen Dr. Swaen und Dr. Kessels vom Maastricht Academic Hospital/Maastricht University zufolge könnte dies das Riskio von Lungenerkrankungen durch Rauchen deutlich reduzieren.
Rauchen zählt weltweit zu den größten Verursachern vermeidbarer
Erkrankungen. Angesichts der Schwierigkeit, das Rauchen als Gesundheitsgefahr wirksam einzuschränken, folgt nun ein neuer Zugang: Nicht die Zigaretten, vielmehr sollen wenigstens die schädigenden Inhaltsstoffe gebannt werden:
Pilotversuche mit dem neuen Material zeigten die hohe Effizienz der Filterwirkung: Aus dem Tabakrauch konnten Teer und PAH in hohem Maß entfernt werden. Auch wurde das Material in verschiedenen Konditionen auf Toxizität, Durchgangswiderstand und den Einfluß auf den Niktotingehalt des Rauches untersucht, um mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Filter selbst einzugrenzen. Die Ergebnisse sind nach Ansicht der Wissenschafter durchaus interessant und rechtfertigen weitere Forschungsreihen.
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