Die beiden wichtigsten Argumente der Gegener einer medizinischen Anwendung von Cannabis (Haschisch) könnten nun überholt sein, berichtet der New Scientist: Rauchen und orale Aufnahme können nun durch wirksame Aerosole als darreichungsform abgelöst werden, auch ist die Wirksamkeit von Cannabis mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen.
Bislang waren Ärzte dagegen, daß ihre Patienten die Droge rauchen, eine orale Aufnahme ist hingegen weniger wirksam. Forscher der Universität Aberdeen, Schottland ist es nun gelungen, eine wasserlösliche Form von Cannabis zu entwickeln. Cannabis könnte so als Aerosol über einen Spray inhaliert werden.
Das zweite Argument gegen den therapeutischen Einsatz von Cannabis war, daß seine therapeutische Effizienz bislang nicht hinreichend überprüft werden konnte. Cannabis soll für die Schmerzbekämpfung geeignet sein, hieß es, auch gegen Übelkeit - etwa aufgrund einer Chemotherapie - ebenso wie bei bestimmten Symptome der Multiplen Sklerose helfen.
Die Vermutungen konnten nun bestätigt werden: Frühe Resultate einer klinischen Studie des James Paget Hospital in Norfolk, die nun veröffentlicht wurden, zeigen, daß drei Viertel aller Studienteilnehmer, die an Multipler Sklerose leiden, von Cannabis signifikant profitieren. In dieser Studie wurde ebenfalls ein
Cannabis-Spray verwendet, jedoch noch nicht in der oben erwähnten wasserlöslichen Form.
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