Die so genannte Laktose-Intoleranz, die Unverträglichkeit von Milchzucker äußert sich durch Symptome wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall oder sogar Erbrechen nach dem Genuß von Milch oder Milchprodukten.
"Der Grund dafür ist ein Mangel oder das Fehlen eines Verdauungsenzyms, der Laktase. Die Unverträglichkeit tritt meist in späteren Lebensjahren auf, da die Verträglichkeit von Milchzucker durch selteneren Milchgenuß mit dem Alter abnimmt. Sie kann aber auch angeboren sein", sagt Dr. Feinböck vom Österreichischen Roten Kreuz.
Der Organismus kann nicht den Milchzucker, sondern nur dessen Bausteine aufnehmen. Das Enzym Laktase zerlegt den Milchzucker in diese Bestandteile. Fehlt Laktase, wird der Milchzucker nicht zerlegt und verursacht die Beschwerden.
Die Laktose-Intoleranz kann auf verschiedenen Wegen diagnostiziert werden. Zum einen durch einen Belastungstest, bei dem Milchzucker in Tee oder Wasser aufgelöst und getrunken wird. Danach wird der Anstieg des Blutzuckers gemessen. Bei einem anderen test wird ebenfalls Laktose getrunken, danach wird der Wasserstoffgehalt der Atemluft gemessen. Auch die Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem Darm kann über eine Laktose-Intoleranz aufschluß geben.
"Als Therapie wird empfohlen, Milchprodukte zu meiden und den Laktasemangel durch Medikamente auszugleichen. Jedoch stellt auch die vorsichtige Wiedergewöhnung an Milchprodukte eine Therapiemöglichkeit dar, da ein völliger Verzicht auf Milch oder Milchprodukte Nachteile hat. Milch enthält eine Reihe notwendiger Nährstoffe, wie etwa Kalzium oder Vitamin D. Wird zu wenig Kalzium aufgenommen, nimmt die Knochensubstanz schneller ab. Nach Rücksprache mit dem Arzt müssen Kalziumpräparate verabreicht werden", erklärt Feinböck.
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