Schwangere, die genau wissen möchten, ob sie ein Kind mit Down-Syndrom erwarten, kommen um invasive Untersuchungsmethoden - also eine Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie - nicht herum. Für diejenigen, die invasives Vorgehen anfangs scheuen, bringt ein neuer Bluttest frühere Ergebnisse.
Für solche Frauen ist der Triple-Test geeignet, bei dem drei verschiedene Hormone - Alfafetoprotein, Beta-hCG (humanes Choriongonadotropin) und Östriol - im Blut bestimmt werden und dann die Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomenstörung berechnet wird. Allerdings wird dieser Test erst nach der 16. Schwangerschaftswoche (SSW) gemacht.
Fällt er ungünstig aus, liegt nach notwendiger weiterer Abklärung das Ergebnis oft erst sehr spät vor, was bei Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch problematisch sein kann.
Vermeiden lassen sich solche Situationen möglicherweise durch einen Bluttest, der bereits zwischen der neunten und 15. SSW erfolgen kann. Bestimmt werden hierbei im Serum der Schwangeren das Schwangerschafts-assoziierte Protein A und entweder hCG oder dessen freie Beta-Untereinheit. Die Identifikationsrate liegt dabei nach US-Studien (Dr. Haddow, Scarborough/Maine) bei 60%.
Bei dem neuen Bluttest kann das Ergebnis bereits so früh vorliegen, daß - falls der Befund verdächtig ist und eine weitergehende Diagnostik gewünscht wird - sogar noch eine Frühamniozentese vorgenommen werden kann. Sie erfolgt zwischen der elften und 13. SSW.
Der neue Test kann also auf jeden Fall früher erfolgen als der Triple-Test. Wird das Schwangerschafts-assoziierte Protein A in Kombination mit hCG oder seiner freien Beta-Untereinheit kurz vor der 15. SSW bestimmt, kann eine Fruchtwasseruntersuchung zu einem späteren Zeitpunkt als die Frühamniozentese, aber zu einem für eine Standardamniozentese recht frühen Zeitpunkt erfolgen.
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