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Duftstäbchen für die Parkinson-Diagnose

08.01.2001

Wenn Symptome wie heftiges Zittern oder Muskelstarre auftreten, ist die Parkinsonsche Krankheit meist schon in eine fortgeschrittene Phase eingetreten. Vor diesen auffälligen Symptomen kommt es jedoch zu Riechstörungen, die eines der häufigsten Symptome für das Parkinsonsyndrom sind, ein praktikables Testverfahren für den Schwund des Geruchssinns fehlte bislang jedoch.

An der Universität Erlangen-Nürnberg wurde nun ein solches Verfahren, der Erlanger Riechtest (ERT), entwickelt: Duftnoten auf Riechstäbchen können von Parkinson-Patienten deutlich schlechter wahrgenommen werden als von gesunden Personen.

Auf diesem Riechtest könnte bald eine einfache, preiswerte, standardisierte und zuverlässige Methode der Diagnose von Morbus Parkinson basieren, denn Tremor und Rigor, die beiden typischen Erkennungszeichen, leiten keineswegs in allen Fällen die Erkrankung ein. Das Zittern in Ruhestellung befällt im Frühstadium etwa die Hälfte der Patienten; das Erstarren der Muskeln kommt nur bei 17 Prozent in einer frühen Phase vor.

Daß die Fehlerrate der klinischen Diagnostik derzeit bei 30 Prozent liegt, ist unter diesen Umständen nicht verwunderlich; oft werden die Patienten zunächst orthopädisch behandelt.

Obwohl die Störung der Geruchswahrnehmung dem Erkrankten oft gar nicht bewußt ist, könnte sie als früher Indikator äußerst hilfreich sein. Da die Parkinsonsche Krankheit bisher nicht heilbar ist, kann eine richtige Diagnose im Frühstadium zwar keinen Beitrag in dieser Richtung liefern, eine gezieltere Behandlung mit Medikamenten, die den Verlauf der Erkrankung verlangsamen, ist jedoch möglich.

© medizin.at

 

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