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Knochenmarkstransplantationen und Nierenversagen

09.01.2001

Durch den dramatischen Anstieg von Knochenmarkstransplantationen in der Krebsbehandlung werden die Ärzte in der Folge immer häufiger mit chronischem oder akutem Nierenversagen konfrontiert. Gegenstrategien zu entwickeln sei daher Gebot der Stunde, meint Dr. Eric Cohen vom Medical College of Wisconsin.

Es sei an der Zeit, neue Wege zur Verhinderung von Nierenschäden zu entwickeln, schreibt der Cohen, Angehöriger des Medical College of Wisconsin, Milwaukee, in einem Editorial von "The Lancet" in der Ausgabe vom 4. Januar.

Bei 5-15% der Patienten, die eine Knochenmarkstransplantation erhalten haben, kommt es zu einem akuten Nierenversagen. 5-20% der Langzeitüberlebenden, die eine Konchenmarkstransplantation erhalten haben, erleiden chronisches Nierenversagen. "Dies stellt ein großes Problem dar! Es ist nötig, daß die Forschungsgemeinde darauf reagiert", erklärt Cohen, der zur Zeit an Möglichkeiten arbeitet, diese Nierenschäden zu verhindern.

In Tierstudien konnte bereits gezeigt werden, daß ACE-Hemmer (blutdrucksenkend) hier wirksam sein können. Eine randomisierte Doppelblindstudie am Menschen wird derzeit durchgeführt.

In den letzten zwei Jahrzehnten stieg die Zahl der weltweit durchgeführten Knochenmarkstransplantationen von einigen hundert auf 40.000 autologe (Eigenspende) und 15.000 allogene (fremder Spender) Transplantationen. Zu den Komplikationen kommt es durch die der Knochenmarkstransplantation vorausgehende hochdosierte Chemotherapien oder Bestrahlungen, die eine Schwächung des Immunsystems zur Folge haben.

Dies allerdings kann Infektionen hervorrufen, die zu einem Nierenversagen führen können. Zusätzlich können jene Medikamente eine nierentoxische Wirkung haben, die verwendet werden, um Abstoßungsreaktionen bei allogenen Transplantationen zu verhindern.

© medizin.at

 

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