Eine neue Studie der Mayo Clinic zeigt: Menschen mittleren Alters, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, bringen in Tests schlechtere kognitive Leistungen als gleichaltrige Vergleichspersonen. Die Studie, bei der 10.963 Personen zwischen 47 und 70 Jahren untersucht wurden, wurde in "Neurology" veröffentlicht.
Die Teilnehmer wurden zu Beginn der Studie getestet - diese Werte wurden mit den Testergebnissen sechs Jahre später verglichen: Dabei sanken die Werte aller Teilnehmer im Laufe der 6 Jahre. Der Unterschied zwischen den Durchschnittswerten der Personen mit Diabetes oder Bluthochdruck war moderat, insgesamt zeigte diese Gruppe jedoch signifikant schlechtere Ergebnisse als die gesunden Versuchspersonen, erklärt Dr. Knopmann von der Mayo Clinic in Rocester, Minneapolis.
"Die Verschlechterung war zu geringfüg, um von den Teilnehmern selbst
bemerkt zu werden. Aber die Ergebnisse zeigen, daß Diabetes und Bluthochdruck schon in mittlerem Alter beginnen, die mentalen Fähigkeiten zu beeinträchtigen. Wenn diese Krankheiten frühzeitig behandelt werden können, also etwa vor dem 60 Lebensjahr, könnte dies die kognitive Beeinträchtigung in späteren Jahren verringern", führt Knopman weiter aus.
Die Forscher untersuchten die Daten auch auf Altersunterschiede. Diabetes war dabei mit einer größeren Beeinträchtigung in beiden Altersgruppe unter und über 58 Jahren assoziiert. Hoher Blutdruck dagegen war nur in der Gruppe der über 58jährigen ein Risikofaktor für kognitive Schwächen.
Einen Zusammenhang zwischen Rauchen, hohen Cholesterinwerten und
Verwendung von nichtsteroiden entzündungshemmenden Medikamenten mit
kognitiven Beeinträchtigungen konnten die Forscher nicht finden.
Wie es zu der Beeinträchtigung der mentalen Fähigkeiten durch die
beiden Erkrankungen kommt, bleibt nach Aussage der Forscher jedoch derzeit ungeklärt.
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