News

Ihr neues Hemd: Geruchsfresser und Medikamentendepot?

10.01.2001

Ein neuartiges Ausrüstmittel für Textilien soll Schweißgeruch und andere "Duft"-komponenten ausschalten: Forscher des Krefelder An-Instituts der Mercator-Universität haben ein spezielles Pulver entwickelt, das die herstellung "geruchsaktiver" Textilien ermöglicht.

Das vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West DTNW entwickelte weiße Pulver soll die Geruchskomponenten im menschlichen Schweiß binden. Der Innovationspreis 2000 war damit den Wissenschaftern für die Cyclodextrin benannte Erfindung gewiß.

Textilien werden mit dem Wirkstoff gegen Bakterien in der an sich geruchlosen Schweißflüssigkeit gerüstet: Die Bindung jener Stoffe, die den Bakterien als Nahrung dienen, sorgt für Langzeitwirkung gegen schlechten Geruch. Immerhin überdauert die Imprägnierung 50 Vollwäschen.

Eine medizinische Anwendung allerdings überrascht: Mit Cyclodextrin behandeltes Material kann Therapeutika wie ein Depot speichern und dann über die Haut an den Körper abgeben. Besonders im dermatologischen Bereich erhoffen sich die Wissenschafter die Unterstützung leichter und nichtreizender Therapiestrategien.

Wie Studienleiter Dr. Dierk Knittel vom DTNW ausführt, wird das Pulver in enzymatischen Prozessen aus Stärke gewonnen. Als Veredlung kann die Substanz - geringfügig chemisch modifiziert - als Imprägnierung aufgebracht werden, die nebenbei für die erste Zeit nicht nur schlechte Gerüche hemmt, sondern auch gute Düfte bewahrt: Parfumduft bleibt in mit Cyclodextrin behandelten Geweben länger haften - jedenfalls bis zur nächsten Wäsche.

Schon im Sommer 2001 könnte es denn soweit sein: Cyclodextrinderivat wird bereits von einem deutschen Konzern produziert und von Textilveredlern für den kommerziellen Einsatz getestet.

© medizin.at

 

home

newsroom
allgemein
wissenschaft
hintergrund

links
österreich
international
journale
abstracts

fragen
themenliste

update


medizin.at
editorial
kommentar

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.