Im Vorjahr haben 61% der Österreicher ausreichend oder zumindest etwas für ihre Gesundheit getan. 1999 waren es nur 51%. Damit hat sich die Zahl der gesundheitsaktiven Österreicher innerhalb nur eines Jahres um rund 20% erhöht! Das ist eines der Ergebnisse, das erst kürzlich im Auftrag der Merkur Versicherung vom Fessel-GfK Institut erhoben wurde.
Der erfreuliche Jahresrückblick: Von den 61% der Österreicher, die im Vorjahr entweder ausreichend aktiv oder zumindest etwas für ihre Gesundheit getan haben, wollen 11% heuer sogar noch mehr tun; 50% wollen ihre Aktivitäten zumindest auf dem Vorjahresniveau halten.
Insgesamt hatten 37% der Österreicher im Jahr 2000 vor, mehr für ihre Gesundheit zu tun. Aber aus irgendwelchen Gründen ist es nicht dazu gekommen. Der Großteil (26%) von ihnen will dieses Versäumnis noch in diesem Jahr nachholen. Ein kleinerer Teil (11%) hat offenbar keine Illusionen mehr, was die Überwindung der eigenen Trägheit betrifft. Sie haben sich für heuer erst gar nicht vorgenommen, mehr zu tun.
Auf welchen Gebieten waren Herr und Frau Österreicher im Jahr 2000 am aktivsten? Die Hitliste der Gesundheitsaktivitäten wird von den Arztbesuchen angeführt. 79% geben an, auf diesem Gebiet etwas getan zu haben. Auf den nächsten Plätzen rangieren die „gesunde Ernährung“ und die gesundheitsfördernde Bewegung wie z. B. Spazieren und Wandern (jeweils über 70%).
Rund 50% der Österreicher betrieben gar „richtigen, schweißtreibenden“ Sport, nahmen eine Extraportion Vitamine und natürliche Stärkungsmittel zu sich, unterzogen sich Vorsorgeuntersuchungen und bildeten sich in Gesundheitsfragen weiter. Darüber hinaus bemühten sich 40% der Österreicher um eine Gewichtsreduktion, 35% wandten alternative/sanfte Heilmethoden an, 22% machten Gesundheitsurlaube und 12 % entspannten sich mit Hilfe von Tai Chi, Yoga & Co.
Bei den Gesundheitsurlauben fallen im Jahr 2000 massive Veränderungen gegenüber 1999 auf. Der Anteil der Gesundheitsurlauber hat sich nämlich um 70% erhöht!
Auf den meisten anderen Gebieten wurden die Aktivitäten zwar auch erhöht, allerdings nicht in diesem beachtlichen Ausmaß. Nur bei den „Vorsorgeuntersuchungen“, der „Weiterbildung in Gesundheitsfragen“ und „Einnahme von natürlichen Stärkungsmitteln“ hat sich praktisch gar nichts verändert.
Welche Bundesländer stachen im Vorjahr mit welchen Gesundheitsaktivitäten hervor? Überdurchschnittlich viele Steirer, Kärntner und Westösterreicher gingen 2000 spazieren und wandern. Bei den Westösterreichern dürfte dabei auch der Wunsch nach einer Gewichtsreduktion eine Rolle gespielt haben, denn auf diesem Gebiet waren sie weit aktiver als die anderen Österreicher. Die Wiener waren beim Wandern und ähnlichen Aktivitäten zwar – vermutlich Großstadt-bedingt – vergleichsweise inaktiv, aber bei den „echten“ sportlichen Aktivitäten schnitten sie zusammen mit den Kärntner und Steirern am besten ab. Hingegen bestätigten die Niederösterreicher und Burgenländer wieder einmal, dass sie eher bequeme Zeitgenossen sind.
Dass das Ausmaß der Gesundheitsaktivitäten mit dem Bildungsgrad steigt, konnte auch diesmal wieder bestätigt werden: Höher Gebildete (Maturanten/Akademiker) leben gesundheitsaktiver als Personen mit einem geringen Bildungsgrad (Pflichtschulabsolventen). Auch junge Paare ohne Kinder, sogenannte DINKS (Double Income, No Kids), sind auf fast allen Gebieten überdurchschnittlich aktiv. Daran zeigt sich, dass Gesundheit nicht nur eine Frage des Bewusstseins, sondern auch eine des Geldes und der Zeit ist.
Insgesamt zeigen die Untersuchungsergebnisse eines ganz klar: Die Appelle, auch selbst für die eigene Gesundheit vorzusorgen, werden gehört und auch in die Tat umgesetzt. Damit tragen die Österreicher wesentlich zur Verbesserung der persönlichen gesundheitlichen Befindlichkeit bei. Andererseits nähren sie auch Hoffnungen betreffend die zukünftigen Gesundheitsausgaben. Vielleicht werden diese aufgrund des zunehmend gesünderen Lebensstils der Österreicher in Zukunft weniger stark steigen, als dies in der Vergangenheit der Fall war?
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