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Bluttest für Schizophreniediagnose

18.01.2001

Irgendwie mutet die Möglichkeit, Geisteskrankheiten mittels Blutuntersuchung diagnostizieren zu können, befremdlich an, zumal die biologischen Ursachen etwa von Schizophrenie noch im Dunkeln liegen. Nun wurde ein Schizophrenie-Bluttest entwickelt. Mit Erfolg?

Die recht einfache Methode, die jüngst am Weizmann Institute of Science ntwickelt wurde, stützt sich auf die Auswertung des Dopaminrezeptoren-Spiegels. Prof. Sara Fuchs und Tal Ilani von der Abteilung für Immunologie, die die Ergebnisse ihrer Arbeit in der aktuellen Ausgabe von "Proceedings of the National Academy of Sciences", PNAS, veröffentlichten, werteten die Ergebnisse früherer Studien als Basis ihrer Forschung aus, die eine mögliche Verbindung zwischen dem Auftreten der Krankheit und der exzessiven Aktivität des Botenstoffes Dopamin vermuten.

Dies Aktivität ist von der Anzahl der Dopamin-Rezeptoren auf der Oberfläche der Nervenzellen abhängig. In der Tat konnten postmortale Gehirnuntersuchungen ebenso wie PET-Scans lebender Patienten eine Zunahme der Rezeptorenanzahl bei Schizophrenen feststellen, was für Fuchs und Ilani eine Meßgröße für die Diagnose darstellt.

Da diese Meßgröße an Gehirnzellen lebender Patienten nicht mit ausreichender Genauigkeit auszumachen ist, untersuchten die Wissenschafter die Eignung von Lymphozyten als "Plattform" für die Erfassung von RNA-Molekülen, den "Fabriken" für Dopaminrezeptoren: Die Tests ergaben dabei eine um durchschnittlich 3,6 mal höhere Anzahl von D3 mRNA, bestimmten RNA-Molekülen, im Blut von Schizophreniekranken als im Blut Gesunder.

Dabei waren die Testwerte von Tatsache und Art einer therapeutischen Medikation unabhängig. Diese Arbeitsergebnisse lassen nach Meinung der Forscher den Einsatz von mRNA-Tests zur Schizophreniediagnose als vielversprechend erscheinen.

© medizin.at

 

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