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Stammzellen verlängern Leben

19.01.2001

Patienten, die ein Stammzellentransplantation erhalten, leben länger als Patienten, die eine Knochenmarksspende erhalten. In einer großen multizentrischen Studie zeigte sich, daß die Verwendung von allogenen (Fremdspender) periphären Blut-Stammzellen für Transplantationen verglichen mit Knochenmarkstransplantationen das Tempo der Zellproduktion erhöht.

Dies deuted darauf hin, daß für diese Patienten die Wahrscheinlichkeit des krankheitsfreien Überlebens signifikant Signifiaknt verbessert ist. Die Ergebnisse der von Dr. Bensinger vom "Fred Hutchinson Cancer Research Center" in Seatlle geleiteten Studie wurden in der aktuellen Ausgabe des "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Die Studie vergleicht die Entwicklung von 172 Patienten mit malignen Bluterkrankungen 2 Jahre nachdem ssie eine Knochenmarks- oder Stammzellentransplantation erhalten hatten und kommt zu dem Schluß, daß die Stammzellentherapie für bestimmte Patienten deutliche Vorteile hat.

Untersucht wurden die Anzeichen von akuten oder chronischen Abstoßungsreaktionen und die Wachstumsrate der Spenderzellen bei Patienten, die in den Jahren 1996 bis 1999 von einem Familienmitglied Knochenmark oder Stammzellen erhalten hatten. 45% der Knochenmarks-Empfänger und 65% der Stammzellen-Empfänger überlebten die beiden Jahre krankheitsfrei.

Anzeichen von akuten Abstoßungsreaktionen waren bei 57% der Knochenmarks- und 64% der Stammzellenempfänger feststellbar. Chronische Abstoßungsreaktionen waren mit 34% bei Knochenmarks- und 46% bei Stammzellentransplantationen seltener.

"Die Hinweise sind deutlich genug, so daß wir bereits eine Änderung bei der Behandlung unserer Hochrisiko-Patienten vorgenommen haben. Bei Patienten mit beschleunigten Phasen von chronischer oder akuter Leukämie und bei Patienten nach der ersten remission oder mit nicht beeinflußbaren Rückfällen verwenden wir Stammzellen", erklärt Bensinger

Ob Stammzellen- gegenüber Knochenmarks-Transplantaten für Patienten mit niedrigem Risiko Vorteile bietet, bleibt aufgrund zu geringer Daten ungeklärt. Bensinger glaubt jedoch, daß diese Vorteile auch bei diesen Patienten gegeben sind.

Bensinger rät aufgrund anderer Studien trozdem zur Vorsicht, da diese ergeben haben, daß es bei Stammzellentranzplantationen öfter zu chronischen Abstoßungsreaktionen komme, die jedoch erst 3-5 Jahre nach der Transplantation auftreten können. Bei dieser verzögerten Reaktion greift das Immunsystem Haut, Leber, Augen, Gelenke oder Speiseröhre an und muß mit Immunsupressiva kontrolliert werden. "Es wird noch ein oder zwei Jahre dauern, bis wir sagen können, ob diese Abstoßungsreaktionen bei diesen Patienten auftreten werden", meint Bensinger.

© medizin.at

 

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