Das "CD45" benannte Gen steuert die Art und Weise, wie Zellen auf Entwicklungssignale reagieren. Entdeckt wurde seine Rolle von Forschern des "Princess Margaret Hospital's Ontario Cancer Institute" in Kooperation mit dem "Amgen Research Institute".
Die Hoffnungen der beteiligten Wissenschaftern ruhen auf der Schlüsselrolle des Proteins bei der Steuerung zentraler Prozesse wie etwa Blutbildung, Infektionsmanagement und seiner Funktion bei der Entstehung von Herzkrankheiten. Hier könnte die Entdeckung den Weg zu neuen Strategien in der Prophylaxe und Therapie von Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen ebnen.
In Tierversuchen zeigte sich, daß die Existenz von CD45 mit dem Auftreten etwa von Herzerkrankungen assoziiert wurde, während Mäuse ohne CD45 nicht erkrankten. Die in der aktuellen Ausgabe des Journals "Nature" publizierte Arbeit unterstreicht die Möglichkeit, mittels dieses genetischen Schalters gezielt die Aktion des Immunsystems zu steuern, um so etwa Autoimmunerkrankungen zu stoppen.
"Auch wenn das Angriffssignal des Immunsystems im Erkrankungsfall wichtig ist, sollte eine Möglichkeit existieren, die 'Truppen wieder zurückzurufen, nachdem der Feind besiegt worden ist'," veranschaulicht der Immunologe Dr. Josef Penninger die Prinzipien des Immunsystems: "sonst kämpft des Immunsystem weiter und wendet sich gegen die gesunden Zellen, womit zahlreiche Krankheiten ausgelöst werden".
Obwohl das Gen seit 10 Jahren erforscht wurde, ist seine Rolle bislang falsch interpretiert worden. Penninger, weltweit anerkannter Experte für entzündliche Krankheiten, bezeichnet das neuendeckte Gen als den "Heiligen Kral" der körpereigenen "Kriegsführung": "Es ist schlichtweg das 'STOP'-Signal".
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