Eine neu patentierte Methode ermöglicht nun eine wesentlich schnellere operative Ablösung der Netzhaut - wichtig bei riskanten Augenoperationen. Im Tierversuch bereits erfolgreich getestet, werde dieses Verfahren nach Meinung der entwickelnden Universität Leipzig vielen Patienten der Humanmedizin zugute kommen.
Das Verfahren erlaub. die Netzhaut (Retina) in bedeutend kürzerer Zeit als bisher vom sog. retinalen Pigmentepithel (RPE) abzulösen. Das ist die Schicht, die auf den Photorezeptoren der Netzhaut aufliegt.
Dafür stand als Entwicklungsbasis eine in Experimenten übliche Präparationstechnik Pate, wobei Glaskörper und das Augenwasser - die beide etwa 99% aus Flüssigkeit bestehen - durch eine Calcium- und Magnesiumfreie Flüssigkeit ersetzt werden, was die Adhäsionsstoffe auflösen könnte, die RPE und Retina aneinander binden.
Die Therapie der Degeneration der Makula, des Flecks des schärfsten Sehens im Auge, ist ein Zoel der Forscher: Die derzeit übliche operative Methode gegen die häufigste Ursache für Erblindung in der westlichen Welt könnte nun bedeutend erleichtert werden: Dabei werden Retina und RPE nach ihrer Ablösung um 15 Grad gedreht und dann wieder zusammengebracht, sodass sich am Ende wieder intaktes RPE unter der Makula befindet. Die neue Methode erlaubt die Operationszeit deutlich zu verkürzen, was wesentlich weniger Komplikationsrisiken mit sich zieht und überdies die Netzhaut schont, meinen die Entwickler.
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