Keineswegs so selten wie erwartet treten Mangelerscheinungen bei diesen Nährstoffen auf: Bei einigen Personengruppen - insbesonders vor der Schwangerschaft - sei hier Nachholbedarf gegeben, stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrem 9. Ernährungsbericht fest.
Fast alle statistisch Erfaßten nehmen etwa zu wenig Folsäure auf: Nur die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis werde erreicht, doch gerade während der Schwangerschaft können sich Defizite fatal auswirken: Das Vitamin kann Föten zu Beginn vor schweren Missbildungen, den Neuralrohrdefekten, schützen. Außerdem senkt Folsäure erhöhte Homocysteinwerte im Blut, die wiederum als ein Risikofaktor für Arteriosklerose eingeschätzt werden.
Auch wenn etwa 600 Gramm folsäurereicher Lebensmittel wie Blattsalate, Blattgemüse und Spargel, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornbackwaren den Tagesbedarf decken können, ist dies während der Schwangferschaft zu wenig: 400 Mikrogramm Folsäure täglich des gegen Hitze, Licht und Auswaschen empfindlichen Vitamines sollten daher spätestens 4 Wochen vor Schwangerschaftsbeginn zusätzlich als Medikament zugeführt werden.
Aber auch Jod ist immer noch auf der Liste der Mangelstoffe: Seefisch und jodiertes Salz sind hier die einzigen Quellen – gerade Ernährung durch Werksküchen, Mensen und Fertigprodukte bietet aber oft zu wenig jodreiche Kost. Hier sollte gezielt nachgefragt werden, empfiehlt die DGE.
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