Zwischen der Verarbeitung von Bewegung im Raum und räumlichen Zusammenhängen durch die Gehirne von Menschen und Rhesusaffen zeigen sich nach Studien der RUB und des Jülicher Kernforschungszentrums deutliche Parallelen. Ihre Ergebnisse sollen helfen, Schlaganfalltherapien zu verbessern.
Die Ergebnisse dieser in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Neuron" veröffentlichten Studie fokussierten Schädigungen eines Großhirnbereiches, des posterioren Parietalcortex (PPC), die bei Menschen zu massiven, meist permanenten Störungen der Wahrnehmung führen. Solche Patienten können nach einem Schlaganfall in der jeweils gegenüberliegenden Körperhälfte nichts oder wenig wahrnehmen.
Dieser sogenannte Neglect läßt sich auf eine Verarbeitungsstörung sensorischer Information verschiedener Sinneswahrnehmungen (Sehen, Hören, Fühlen) in Bezug auf ein sogenanntes kopf- oder körperzentriertes, internes Koordinatensystem zurückführen.
Ziel der Forschung war es, die Übertragbarkeit der an Primaten gewonnen Erkenntnisse zur Funktion des PPC auf den Menschen zu überprüfen. Dabei gelang bei Rhesusaffen der Nachweis eines Hirnarreales, dessen funktionelle Eigenschaften denen entsprechen, die beim menschlichen "Neglect" gestört sind und ebenso der Nachweis dreier Bereiche im menschlichen Gehirn, die nach Analyse von Bewegungsreizen Analogien aufweisen.
© medizin.at