Niedrige Dosen Aspirin (80-325mg) sind bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen zur Prävention von Schlaganfällen ebenso effektiv wie höhere Dosen (500-1000mg). Dies ist das Ergebnis einer breiten Studienevaluation und somit neue Richtilinie des "American College of Chest Physicians" (ACCP).
Die Experten des ACCP untersuchten alle signifikanten Studien über Prävention und Behandlung von Thrombosen und entwickelten darauf basierend ihre Empfehlungen. Der Bericht wurde als Supplement der Januarausgabe von "CHEST" veröffentlicht.
5-14% der Patienten, die einen Schlaganfall überlebt haben, erleiden binnen eines Jahres einen zweiten Schlaganfall. Bei 35% der Personen, die einen transitorischen ischämischen Anfall (TIA) erleiden, muß ein "voller Schlaganfall" verezichnet werden - bei 12% davon innerhalb eines Jahres.
Antikoagulanzien und Änderungen des Lebensstils können hier das Risiko signifikant senken. Eine der untersuchten Studien war das "Swedish Aspirin Low-Dose Trial", bei der mit nur 75 mg Aspirin eine signifikante Senkung des
Schlaganfallrisikos gefunden wurde. Der Nutzen war sogar noch größer
als bei einer Studie, die höhere Dosen verwendete.
In der "Dutch TIA Study" wurden zwei Dosen Aspirin (30mg und 273mg) verglichen. Die Daten zeigten, daß die niedrigere Dosis ebenso effektiv war wie die höhere Dosierung, es jedoch zu weniger Blutungen kam. Eine frühere
Studie, das "United Kingdom Transient Ischaemic Attack trial" fand ebenfalls keine Hinweise darauf, daß eine höhere Dosis (hier 1300mg) Vorteile bei der Prävention von Schlaganfällen und anderen vaskulären Vorkommen gegenüber einer niedrigeren Dosis (30mg) hatte.
Die Richtlinien fordern auch, daß Männer und Frauen über 50, bei denen zumindest ein Risikofaktor für Herzerkrankungen erwägen präventiv Aspirin zu nehmen um Herzinfarkte zu vermeiden. Diese Risikofaktoren beinhalten hohen Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel und familiäre Faktoren.
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