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Krankenhaus: Pilzsporen-Gefahr durch Kleidung

07.02.2001

Kleidung aus Baumwolle, getragen von Spitalsbesuchern oder -patienten stellt nach Untersuchungen der Universität Cornell die Hauptursache der Übertragung von Aspergillus-Sporen. Von diesem herkömmlichen Pilz ist seit längerem bekannt, daß er eine potentiell tödliche Gefahr für Patienten mit geschwächtem Immunsystem darstellt.

In der Untersuchung zeigte sich, daß Baumwolle die Sporen besser beherbergte und verbreitete als andere Textilien. Die Arbeit wurde bereits 1999 in Seattle der „American Society for Testing and Materials“ vorgestellt und nun in deren Journal "Performance of Protective Clothing: Issues and Priorities for the 21st Century" publiziert.

Studienleiter Prof. Obendorf kommt zu dem Schluß, daß sich schon beim Betreten eines Patientenzimmers die Sporen aus der Baumwollbekleidung lösen können und zwar viel leichter als bei anderen Textilien. Obendorf nimmt jedoch an, daß auch andere Materialien wie Wolle – die in dieser Studie nicht überprüft wurden – ebensoviele oder noch mehr Sporen verbreiten könnten wie Baumwolle: „Umarmen, Küssen, auf dem Bett sitzen – das alles verursacht Luftturbulenzen und Reibungen des Gewebes, die zur Freisetzung der Sporen führen können.

Aspergillussporen kommen überall in der Umwelt vor. Die meisten Menschen sind diesen Sporen täglich ausgesetzt. Ist das Immunsystem intakt, so werden die Sporen routinemäßig zerstört. Nur wenige Formen führen bei Menschen und Tieren zu Erkrankungen. In der Studie verbreitete Baumwolle mit seiner unregelmäßigen Oberflächenstruktur weit mehr Sporen als Fasern, die eine glattere Oberfläche aufweisen. Obwohl viele Spitäler die Raumluft filtern, kann es durch Besucher und Persolnal leicht zu einer Rekontaminierung kommen.

Untersuchungen zufolge verantwortlich sollen die Sporen jedoch für 40% der Todesfälle von Leukämiepatienten sowie für viele jener Todesfälle sein, die während der Chemotherapie, bei Organ- oder Knochenmarkstransplantationen eintreten. Auch AIDS-Patienten tragen aufgrund ihres geschwächten Immunsystems dieses Risiko. Sei ein Knochenmarksempfänger erst einmal infiziert, so erreiche die Todesrate 90%, berichtet eine Arbeit in „Archives of Otolaryngology -- Head and Neck Surgery“

© medizin.at

 

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