Rückenschmerzen gehören heute zum Alltag. Immer mehr Menschen leiden unter Nacken- oder Schulterschmerzen, steifem Nacken oder Kreuzschmerzen, haben Schwierigkeiten beim Bücken oder klagen über Hexenschuss und Ischiasbeschwerden. "All diese Symptome treten auf, weil Wirbelsäule und Rücken zu wenig oder falsch belastet werden", sagt Dr. Susanne Schunder-Tatzber vom Österreichischen Roten Kreuz.
Wer etwa Tag für Tag am Schreibtisch sitzt und die Freizeit noch vor dem Fernseher verbringt, dem sind solche Beschwerden fast sicher. Auch einseitige Bewegungen oder falsches Tragen und Heben sind als Ursache dafür zu nennen. Auch die Arbeit im Haushalt geht auf den Rücken. So sorgen etwa
Abwasch, Putzen oder Bügeln oft für einen krummen Rücken. Wer hier im wahrsten Sinne des Wortes "Haltung bewahrt", kann sich Schmerzen ersparen, die manchmal unerträglich werden können.
Die Schmerzen entstehen unter anderem durch Verspannungen der Muskulatur.
Schunder-Tatzber: "Wer versucht, den Schmerzen auszuweichen und eine Schonhaltung einnimmt, gerät in einen Teufelskreis. Denn die Schonhaltung führt zu weiteren Verspannungen." Auslöser können aber auch angeborene oder im Wachstum erworbene Verkrümmungen der Wirbelsäule sowie Stressbelastungen
sein.
Bei einem reißt, etwa durch falsches Heben, der äußere Faserring der Bandscheibe, der Gallertkern tritt aus. Wenn er auf Nerven drückt, so verursacht dies heftige Schmerzen. In diesem Fall ist unbedingt ärztliche Hilfe notwendig.
"Für einen gesunden Rücken ist Bewegung notwendig. Betreiben Sie Sport, zum
Beispiel Schwimmen, Laufen oder Radfahren, und kräftigen Sie die Bauchmuskulatur. Spezielle Übungen für die Muskulatur der Wirbelsäule werden
in Kursen gelehrt oder sind beim Hausarzt zu erfragen.
Auch Übergewicht ist oft Grund für Rückenbeschwerden. Halten Sie den Rücken gerade. Wenn Sie unbedingt schwere Gegenstände heben müssen, gehen Sie dazu in die Hocke. Wenn Sie etwas tragen, verteilen Sie die Last und halten Sie diese nahe am Körper. Stützen Sie den Rücken beim Sitzen ab und halten Sie den Oberkörper aufrecht. Wenn Sie stehen, tun Sie das nicht mit gestreckten Beinen. Gehen Sie leicht in die Hocke, lassen Sie - ebenso wie beim Heben - die Muskeln arbeiten. Wechseln Sie öfter die Position", so Schunder-Tatzber.
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