Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zählen in Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen -Koronare Herzerkrankungen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet am 16. und 17. Februar ein internationales Symposium zur modernen interventionellen Kardiologie. Das Tagungsthema "Therapie degenerierter Venenbypass-Gefäße" spricht ein zentrales Problem der heutigen Kardiologie an.
Die Möglichkeiten ihrer Behandlung haben sich in den letzten Jahren enorm erweitert, doch für die Langzeitperspektive dieser Patienten gibt es auch heute noch Einschränkungen.
Hat ein Patient eine Engstelle, die eine Intervention erfordert, kann diese oft mit einem Ballon-Katheter erfolgreich aufgedehnt werden. Ist dies nicht möglich, kann die Engstelle mit einem Bypaß überbrückt werden. Kritisch ist die Situation, wenn sich ein Bypaß wieder verschließt.
Prof. Daniel: "Wir wissen heute, daß die körpereigenen Venen, die dafür in der Regel verwendet werden, einem "Alterungsprozess" unterliegen. Bei etwa 50 Prozent der operierten Patienten führt das in einem Zeitraum von zehn Jahren zu einem erneuten Verschluß, dessen Behandlung mit besonderen Risiken verbunden ist."
Die optimierte Behandlung dieser Risiko-Patienten steht daher im Zentrum der Diskussion. Für die Tagung bereitet Prof. Daniel eine Live-Demonstration aus dem Katheterlabor der Universität vor: "Wir werden am 16. und 17. Februar 2001, mit führenden Experten aus den USA, Kanada, Frankreich und den Niederlanden die wichtigsten Verfahren dazu vorstellen. Bei Live-Demonstrationen aus unseren Katheterlabors in der Medizinischen Klinik II, die über Satellit in das
Kongreßzentrum übertragen werden, wollen wir diese mit den Teilnehmern
des Symposiums diskutieren."
Auf diese Weise sollen die Möglichkeiten und Grenzen dieser Methoden besonders deutlich werden. Dies ist zwar aufwendig und arbeitsintensiv, doch die Resonanz auf das Symposium im letzten Jahr, das den minimal-invasiven Zugangsweg zum Herzen über die Arteria radialis "die Pulsschlagader am Handgelenk" zum Thema hatte war enorm. "Dies hat uns darin bestärkt, Probleme und Brennpunkte der modernen Kardiologie transparent zu machen und Lösungswege aufzuzeigen, die nicht nur für die Forschung, sondern auch für die tägliche Praxis Relevanz haben," so Prof. Daniel.
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