Etwa 900.000 Menschen in Österreich reagieren auf Pollen allergisch. Die Tendenz ist steigend. "Derartige Allergien sollten möglichst früh behandelt werden. Unbehandelt führt das, was allgemein als Heuschnupfen bekannt ist, bei etwa einem Drittel aller Allergiker nach ungefähr fünf bis zehn Jahren zu allergischem Asthma", sagt Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz.
Die unangenehmen Beschwerden reichen von rinnenden Nasen und tränenden Augen über Juckreiz bis hin zu Husten und Atemnot. Der Jahreskreislauf verschafft Pollenallergikern mit dem Winter nur kurz Erleichterung. Schon Mitte bis Ende Jänner beginnt die Pollensaison, wenn Hasel und Erle ihre Pollen wieder auf die Reise schicken. Erst Ende September geht die Saison mit der Nachblütezeit von mehreren Pflanzen, wie etwa Spitzwegerich oder verschiedenen Gräsern, zu Ende.
"In dieser Zeit reichert der Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Getreide in hohem Maß die Luft an. Bis zu 8.000 Pollenkörner atmet der Mensch
täglich ein. Für einen Allergiker sind 50 schon mehr als genug, um die Symptome
auszulösen", so Slatin.
Um die Allergie in den Griff zu bekommen, rät Slatin zu einer Impfung. Diese
kann die Symptome rasch lindern und verhindern, dass chronische Erkrankungen
der Atemwege entstehen. Zuvor stellt der Arzt mit Hauttests fest, auf welche Pollen der Patient reagiert. Neben der Impfung ist nach Rücksprache mit dem Arzt auch eine Tropfen-Immunisierung möglich.
Slatin: "Dabei tropft der Patient selbst über drei Jahre hinweg dreimal wöchentlich das entsprechende Allergen, also den allergieauslösenden Stoff, unter die Zunge."
Allergiker können den Pollen nur schwer ganz aus dem Weg gehen. Sie können
aber einiges tun, um die Belastung zu verringern. "Sonnenbrillen machen es den Pollen schwerer, in die Augen zu gelangen. Tage hoher Belastung sind aus
Pollenflugkalendern ersichtlich. An solchen Tagen sollten Allergiker sich so wenig wie möglich im Freien aufhalten. Um besser zu schlafen, sollten die
Fenster geschlossen bleiben.
Außerdem ist es ratsam, am Abend zu duschen. So werden die Pollen entfernt, die sich in den Haaren festgesetzt haben. Eine möglichst staubfreie Wohnung schafft ebenfalls Erleichterung. Wer es aber gar nicht aushält, sollte möglichst zur Hauptflugzeit seinen Urlaub in den Bergen oder am Meer verbringen. Dort ist die Pollenbelastung spürbar geringer", sagt Slatin.
© medizin.at