Um die pathogenen Faktoren von Leberkrebs, aber auch entzündlichen Darmerkrankungen zu erforschen, soll das Erbgut eines dabei wesentlichen Bakteriums entschlüsselt und mit ähnlichen Bakterien verglichen werden.
Leberkrebs, Hepatitis und entzündliche Darmerkrankungen können bei Mäusen durche ein Bakterium - Helicobacter hepaticus - ausgelöst werden. Dieses Bakterium steht nun im Mittelpunkt eines internationalen Forschungsprojekts, an dem die Universität Würzburg und das Massachusetts Institute of Technology
beteiligt sind.
Die Forscher wollen dabei in Kooperation mit den Firmen MWG-Biotech und GeneData das Erbgut des Bakteriums entschlüsseln. Verschiedene Untersuchungen deuten laut Prof. Suerbaum von der Universität Würzburg darauf hin, daß eng mit H. hepaticus verwandte Bakterien auch beim Menschen an der Entstehung von Erkrankungen der Leber und der Gallenwege beteiligt sind.
Helicobacter hepaticus weist große Ähnlichkeiten zum Bakterium Helicobacter pylori auf, das im Magen des Menschen vorkommt und als Auslöser für Magenkrebs gilt. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll das Erbgut des leberschädigenden Erregers aufgeklärt werden und das Erbgut der beiden Helicobacter-Arten verglichen werden. Davon erwarten die Forscher Einsichten in die Mechanismen, mit denen Bakterien chronische Infektionen, Entzündungen und Krebs auslösen können.
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