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Aspirin gegen Thrombosen! Risikosenkung auch bei Flügen?

28.02.2001

Eine Studie beweist: Mit nur zwei Aspirintabletten läßt sich das Risiko einer Lungenembolie oder Beinvenenthrombose drastisch verringern: In der fünfjährigen PEP-Studie*) an 17.444 Patienten in 170 Krankenhäusern in Australien, Neuseeland, Südafrika, Schweden und England wurde der schlüssige Beweis erbracht, dass die Einnahme schon geringer Dosen Aspirin ( 2 x 81 mg täglich über 35 Tage) das Thromboserisiko nach Operationen drastisch verringern kann.

Bei tödlichen Lungenembolien reduzierte sich das Risiko um 58%, bei nicht tödlichen Lungenembolien um 43% und bei tiefen Beinvenenthrombosen um 29%. Der Effekt beruht auf der "blutverdünnenden" und entzündungshemmenden Wirkung des Aspirin. Die Verklumpung von Thrombozyten, die in der Folge Gefäße verstopfen und zum Absterben z.B. eines Lungenareals führen können, wird so verhindert.

Manche Mediziner schließen daraus, dass sich das vielzitierte Touristenklassesyndrom mit der Einnahme von Aspirintabletten weitgehend vermeiden läßt, denn die Zahl der bekannt gewordenen Thrombosen und Lungenembolien bei Flügen nimmt von Monat zu Monat zu und verunsichert immer mehr Flugpassagiere weltweit.

Doch einige einfache Massnahmen helfen bereits, das Risiko zu senken:
- Machen Sie während des Fluges einfache Bewegungsübungen, z.B. mit dem Fuß auf und ab wippen. Wenn es möglich ist, stehen Sie auf und gehen Sie ein paar Schritte.

- Tragen Sie leichte Bekleidung, die nicht einengt und die Blutzirkulation verhindert.

- Trinken Sie an Bord viel, am besten Wasser (das verhindert auch den Abfall des Blutdruckes), jedoch keinen Alkohol - einzige Ausnahme: ein Glas Rotwein, denn der enthält Resveratol, das ebenfalls die Thrombozythenaggregation hemmt.

- Fliegen Sie nicht mit leerem Magen. Essen Sie eine Kleinigkeit. Sonst sinkt der Blutdruck und die Sauerstoffsättigung in den Beingefäßen nimmt um rund 10% ab.

- Wer Probleme mit den Beinvenen hat, sollte nicht auf seine Stützstrümpfe vergessen!"

Der Begriff "Touristenklassesyndrom" ist übrigens falsch gewählt. Wie aus einer Statistik des internationalen Flughafens Tokio hervorgeht, sind von den Passagieren, die in den letzten acht Jahren dort landeten, 25 an den Folgen einer Thrombose gestorben. Ihr Durchschnittsalter betrug 64 Jahre. Allerdings: von den rund 100 bis 150 jährlich am Tokioter Flughafen wegen Thrombosen behandelten Passagieren flogen nur 70% in der Touristenklasse, 25% waren in der Business-Class unterwegs und 5% waren First-Class-Passagiere.

© medizin.at / hh

 

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