Wiederkehrende und chronische Erkrankungen wie Sinusitis, Bronchitis und Harnwegsinfektionen können das Risiko für Artherosklerose und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöhen, berichtet die neueste Ausgabe von "Circulation".
Dr. Stefan Kiechl, von der Universität Innsbruck: "Einige frühere Studien haben sich auf Zahn- und Zahnfleicherkrankungen und das Risiko von Herzinfarkten, aber nicht Artherosklerose konzentriert. Unsere Studie zeigt starke Hinweise, daß chronische Infektionen zu einem umfassend erhöhten Risiko für Erkrankungen der Blutgefäße führt."
Und weiter: "Bei Personen mit chronischen Infektionen schien das Risiko jener, die eine starke Entzündungsreaktion zeigten, stärker erhöht. Dies könnte darauf hinweisen, daß das Risiko mit toxischen Effekten der Enzündung selber oder der Immunantwort assoziiert ist."
In der Italienisch-Österreichischen Studie wurden 826 Frauen und Männer im Alter von 40-79 Jahren untersucht und 5 Jahre beobachtet. Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, sozioökonomische Faktoren sowie Bluthochdruck und Diabetes wurden ebenfalls berücksichtigt.
268 Personen hatten chronische Infektionen. 332 Personen (41%) entwickelten im Untersuhungszeitraum neue Ablagerungen in der Karotis. Personen mit Infektionen hatten das 3fache Risiko neue Ablagerungen zu entwickeln, als Personen ohne Infektionen.
Für Infektionen mit Viren wie Herpes zoster oder Hepatitis B oder C konnte kein Zusammenhang hergestellt werden. Obwohl das Hauptaugenmerk der Karotis galt, konnten auch an anderen wichtigen Blutgefäßen - wie etwa den Koronargefäßen - Veränderungen festgestellt werden. Auch gab es keine Hinweise darauf, daß eine Infektion das Risiko stärker erhöhte als eine andere.
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