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Aspirin: Noch ungeklärte Wirkung beruht auf paradoxen Effekten

07.03.2001

Die schmerzstillende Wirkung von Acetylsalicylsäure war schon im 5. Jahrhundert bekannt, wie sie aber genau wirkt, konnte bis heute nicht geklärt werden. Forscher der Johns Hopkins Universität haben nun herausgefunden, daß Acetylsalicylsäure Interleukin-4 blockiert - ein Protein, das bei allergischen Reaktionen und Entzündungen eine Rolle spielt.

"Diese Entdeckung scheint auch einige weniger offensichtliche Eigenschaften von Acetylsalicylsäure zu erklären - etwa bei der Prävention von Herzerkrankungen oder bei rheumatoider Arthritis", erklärt Dr. Casolaro von der Johns Hopkins Universität. Die Ergebnisse wurden in der Märzausgabe von "Blood" veröffentlicht.

Acetylsalcylsäure ist wohl die weltweit meistverwendete nicht-stroidale entzündungshemmende Substanz, die sich jedoch auch in der Behandlung von vielen nichtentzündlichen Erkrankungen bewährt hat. Seit den 70er Jahren ist bekannt, daß Acetylsalicylsäure zum Teil über die Blockierung von Prostagladin wirkt. Aber die Unterdrückung der Prostagladinproduktion kann die Effektivität der Acetylsalicylsäure nicht zur Gänze erklären.

Ein paradoxer Effekt des Aspririn wurde nun durch das Forscherteam der Johns Hopkins Universität als weiteres Puzzleteilchen zur Wirkungserklärung identifiziert: Schon 1994 fand man heraus, daß Acetylsalicylsäure die Aktivierung von NF-KB unterdrückt, das seinerseits als Aktivator von - entzündungsauslösenden - Cytokinen wirkt.

Daß allerdings auch IL-4 durch Acetylsalicylsäure signifiakant reduziert wurde, wie Dr. Casolaro nun zeigen konnte, war nicht erwartet worden: "Das ist ein etwas paradoxes Ergebnis. Wir fanden haraus, daß der Effekt von Acetylsalicylsäure dem Gegenteil dessen entspricht, was wir erwartet hatten," erklärt Casolaro. Weitere Studien zu der komplexen Wirkunsweise der Acetylsalicylsäure sollen nun folgen.

© medizin.at

 

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