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Parkinson: Benefit durch fetale Hirnzellen

08.03.2001

In der ersten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie über die Sicherheit und Effektivität von Transplantionen fetaler Dopamin-Zellen zur Behandlung von Parkinson zeigte sich, daß bei den meisten Patienten, die diese Behandlung erhielten, das Wachstum neuer Hirnzellen feststellbar war und eine Verbesserung der Symptomatik auftrat.

Die Studie, die im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wird, zeigte, daß die Patienten, die Transplantate erhielten, sich besser bewegen konnten und auch andere Aktivitäten besser ausführen konnten als jene Patienten, bei denen eine Placebo-Operation durchgeführt wurde. Bei einigen Patienten kam es allerdings zu Langzeit-Komplikationen.

An der Studie nahmen 40 Patienten teil; 20 davon erhielten ein Transplantat fetaler Zellen. Bei 85% der Patienten, die ein Transplantat erhalten hatten, zeigte sich unabhängig vom Alter der Patienten Wachstum der Zellen. Standardisierte Parkinson-Tests ein Jahr nach der Transplantation zeigten nur für Patienten, die nicht älter als 60 Jahre alt waren, einen Benefit.

Drei Jahre nach dem Eingriff waren die postitiven Auswirkungen bei den jüngeren Patienten größer als nach einem Jahr. Etwa 15% der Patienten, die zunächst von der Behandlung profitiert hatten, entwickelten später wieder unkontrollierte Bewegungen, auch wenn die Levodopa Behandlung reduziert oder abgesetzt wurde. Die Forscher vermuten, daß in diesen Fällen die Transplantate mehr Dopamin produzierten, als für die Patienten optimal gewesen wäre.

"Die Resultate unserer Studie zeigen, daß fetale Dopamin-Zellen einen potentiellen Nutzen in der Behandlung von Parkison haben. Diese Arbeit ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Entwicklung von Zelltransplantationen zur Behandlung von Parkinson. Wir testen nun Wege, um einen besseren und einheitlicheren Response bei individuellen Patienten zu erzielen und um zu verstehen, warum ältere Patienten resistenter gegen die Effekte der Transplantation sind," erklärt Dr. Freed von der Universität Colorado.

In einem begleitendem Editoral raten Dr. Fischbacher und Dr. McKhann aber zur Vorsicht bei der Interpretation der Studienergebnisse: "Behindernde motorische Fehlfunktionen traten bei 15% der Patienten auf, die das Transplantat erhalten hatten - dies aber nur im zweiten Jahr nach der Studie. Diese ernsthaften Nebeneffekte traten bei den selben Patienten auf, die im ersten Jahr nach der Transplantation profitiert hatten und hielten auch trotz Reduktion der Levodopadosis an." Dennoch sehen die Kommentatoren in der Studie einen wichtigen Schritt für die Forschung nach effektiven Therapien für Parkinsonpatienten.

© medizin.at

 

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