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Übelkeit und Erbrechen nach Operationen

12.03.2001

Die Ergebnisse der RUB-Studie "Häufigkeit und Risikofaktoren für postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) nach Allgemeinanästhesie bei orthopädischen, allgemeinchirurgischen und plastisch-chirurgischen Patienten" von Dr. Christian Zimmer sollen Ärzten helfen, bei Risikopatienten gezielt vorzubeugen.

Eine meist harmlose, für den Patienten aber äußerst unangenehme Begleiterscheinung einer Vollnarkose sind Übelkeit und Erbrechen nach dem Aufwachen (PONV - postoperative nausea and vomiting). Ängstlichkeit vor dem Eingriff, Reisekrankheit und früher aufgetretenes PONV sowie weibliches Geschlecht erhöhen das Risiko für PONV.

Eine Studie von Dr. Zimmer, Ruhr-Universität Bochum, über "Häufigkeit und Risikofaktoren für postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) nach Allgemeinanästhesie bei orthopädischen, allgemeinchirurgischen und plastisch-chirurgischen Patienten" soll Ärzten helfen, bei Risikopatienten gezielt vorzubeugen.

Während noch in den 40er Jahren das Risiko, an den Komplikationen einer Narkose zu sterben, 1:1000 betrug, liegt es heute nur noch bei 1:250.000. Zum vordringlichen Problem sind unangenehme Nebenwirkungen von Narkosen geworden, vor allem postoperative Schmerzen und PONV. Zur Zeit der Äther-Narkosen waren Übelkeit und Erbrechen mit 70-80% Häufigkeit beinahe unvermeidlich. Heute beträgt die durchschnittliche Häufigkeit 20-40%.

Um herauszufinden, welche Patienten für PONV besonders gefährdet sind und sie dann zukünftig prophylaktisch dagegen wappnen zu können, hat Dr. Zimmer 215 Patienten zu ihrem Befinden vor und während der ersten 24 Stunden nach der Operation befragt und beobachtet.

Insgesamt traten bei 14,9% aller Patienten Übelkeit, in 4,7% der Fälle Erbrechen auf. Frauen zeigen ein 4-5mal höheres Risiko als Männer. Ebenso hoch ist das Risiko bei Patienten, die bereits bei einer früheren Operation darunter zu leiden hatten oder für Reisekrankheit anfällig sind.

Auch die Ängstlichkeit des Patienten spielt eine Rolle: Patienten, die auf einer Skala von 0-10 ihre Ängstlichkeit vor der Operation gering eingeschätzt hatten, litten zu 9,8% unter PONV, von den mittelmäßig Ängstlichen 26,1% und von den sehr Ängstlichen 31,3%.

Die Art des Eingriffs spielt ebenfalls eine Rolle: Am höchsten ist das PONV-Risiko bei allgemeinchirurgischen, am niedrigsten bei orthopädischen Operationen. Alter und Nichtraucherstatus spielen ebenfalls eine Rolle - sehr kleine Kinder sind selten betroffen, am schlimmsten trifft es Kinder zwischen 6 und 16 Jahren. Bei Senioren geht das Risiko wieder stark zurück. Nichtraucher haben ein höheres Risiko als Raucher.

Weiß man im Vorhinein, daß eine Person ein erhöhtes PONV-Risiko hat, kann man durch die gezielte Auswahl der Narkose und die prophylaktische Gabe von Medikamenten die Häufigkeit und Schwere von Übelkeit und Erbrechen deutlich vermindern.

© medizin.at

 

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