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4. Ulmer Symposium "Krankenhausinfektionen"

15.03.2001

Von der Infektionsübertragung durch Blut und Organe bis zu Gentechnologie - Die Universität Ulm veranstaltet gemeinsam mit mehreren Institution vom 27.-30. März das 4. Ulmer Symposium »Krankenhausinfektionen«. Das Symposium befaßt sich neben aktuellen Themen der Klinikhygiene auch mit der Problematik der »Verbreitung von Antibiotikaresistenzen durch gentechnisch veränderte Nahrungsmittel«.

Infektionsübertragungen durch Blut und Organe, Desinfektionsmaßnahmen bei viralen Erregern, Qualitätssicherung in der Krankenhaushygiene, Gram-positiven Infektionen und viele andere Themen stehen auf dem Programm, das auch Diskussionen zu Gentechnologie und ihren Auswirkungen umfaßt.

Nosokomiale Infektionen
Der Aufenthalt im Krankenhaus stellt bekanntermaßen ein erhebliches infektiologisches Risiko dar. Nosokomiale Infektionen sowie Infektionen durch stationäre Erreger bedeuten eine gravierende Gefahr, vor allem für Intensiv- und andere abwehrgeschächte Patienten. Die nosokomiale Pneumonie erhöht das Mortalitätsrisiko der Betroffenen um bis zu 30%.

Um rasch und gezielt eingreifen zu können, muß der Arzt über das potentielle Erregerspektrum möglichst genau Bescheid wissen, das unter anderem von der Vorbehandlungsdauer des Patienten und von der unterschiedlichen Erreger- und Resistenzsituation der Station abhängt.

Resistente Tbc
Resistentente und multiresistente Tuberkuloseerregern, ursprünglich eher ein Problem sozial schwacher Länder, wird nun auch hierzulande zur wachsenden medizinischen Herausforderung. Erhebungen der WHO zufolge sind resistente Tuberkuloseerreger in 13% aller Tuberkulosefälle involviert. In Deutschland stieg die Zahl von ca. 1,6% im Jahr 1987 auf knapp 6% im Jahr 1993 an.

Auf dem Symposium wird nicht nur die aktuelle Situation in Deutschland, sondern auch die globale Problematik mit den Schwerpunkten Südostasien und Südamerika erläutert. Es wird ein besonders schwerwiegender Fall eines Patienten mit Lungentuberkulose dargestellt, gegen deren Erreger keines der bekannten Tuberkulosemittel Wirkung zeigte.

Lassa-Fieber
Vor eineinhalb Jahren sorgte der Fall eines an Gelbfieber erkrankten Kameramannes, der sich an der Elfenbeinküste infiziert hatte, für Schlagzeilen. Die damals damit befaßten Kliniker werden über diese spezielle Situation berichten. Auch der Fall einer im Januar 2000 nach importierten akuten Lassa-Viruskrankheit wird vorgestellt.

Dabei werden die Frage nach einem länderübergreifenden Konzept zum Management und zur Kontrolle lebensbedrohender hochansteckungsfähiger Infektionskrankheiten sowie das Vor-Ort-Management der dabei auftretenden hygienischen Probleme diskutiert.

Neues Antibiotikum
Grampositive Bakterien gelten als eine der größten Herausforderungen im Bereich der nosokomialer Infektionen. Weltweit treten zunehmenden Probleme bei der Behandlung grampositiver Infektionen auf. Neue und effektive Ansätze sind dringend erforderlich.

Von besonderem Interesse dürfte daher die Vorstellung eines neuen Antibiotikums sein, das ab Herbst 2001 in Deutschland und Österreich erhältlich sein wird. Es handelt sich dabei um das erste Antibiotikum mit einem völlig neuartigen Wirkmechanismus gegen grampositive Infektionen im Krankenhausumfeld.

Das Antibiotikum wird in Großbritannien zur Behandlung nosokomialer und ambulant erworbener Lungenentzündungen sowie Haut- und Weichteilinfektionen eingesetzt. Studien mit klinischen Isolaten weisen darauf hin, daß die Substanz auch gegen Bakterien, die Resistenzen gegen eine oder mehrere andere Klassen von Antibiotikawirkstoffen entwickelt haben, wirksam ist.

© medizin.at

 

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