Forscher der Universität Würzburg haben mit Hilfe der MRI ein Verfahren entwickelt, mit dem die Durchströmung und der Aufbau der kleinsten Blutgefäße im Herzmuskel gemessern und sichtbar gemacht werden können. Durch das neue Verfahren ergibt sich die Möglichkeit, neue Therapieverfahren, die der Durchblutungsstörung und damit der Herzschwäche nach Herzinfarkt entgegenwirken, direkt auf ihre Wirkung zu testen.
"Es wird wahrscheinlich dazu kommen, daß nach jedem großen Herzinfarkt dem Patienten eine Magnetresonanzuntersuchung angeboten wird", sagte Dr. Bauer von der Würzburger Universitätsklinik.
Herzinfarkt - Herzmuskelschwäche - Wasser in Lunge und Beinen - Schwächen beim Treppensteigen: Aus jedem dritten Herzinfarkt entwickelt sich, aufgrund der Mehrbelastung des durch den Infarkt reduzierten Herzmuskels, eine chronische Herzschwäche.
Überlebt ein Patient seinen Herzinfarkt, so übernimmt das verbleibende Herzmuskelgewebe die Arbeit des abgestorbenen Gewebes, es muß also mehr Arbeit leisten. Der restliche Herzmuskel reagiert auf diesen Mehraufwand, indem er dicker wird. Die Blutversorgung steigt allerdings nicht im gleichem Maße - der Muskel wird unterversorgt. Es entwickelt sich im weiteren Verlauf eine Herzmuskelschwäche, die Patienten leiden unter Luftnot bei Belastung und Wassereinlagerungen im Körper.
An der Universität Würzburg wurde nun ein Verfahren entwickelt, das mittels MRI die Durchströmung und die Dichte der Mikrogefäße sichtbar macht. Bei der MRI wird ausgenutzt, daß natürlich vorkommende Atomkerne des Wassers sich wie kleine Magnete verhalten, deren Bewegung gemessen werden kann. "Bei der Magnetresonanzbildgebung benötigen wir keine Röntgenstrahlen oder Nuklearmedizin und können deshalb Patienten auch über längere Zeiträume untersuchen, ein völlig harmloses Verfahren also", erklärt Prof. Haase.
Im Tierversuch konnten die Forscher nun zeigen, daß sich die kleinsten Gefäße, die für die Versorgung des Herzmuskels verantwortlich sind, nach einem Herzinfarkt weitstellen, und die Durchblutung für eine kurze Zeit sogar leicht erhöht ist. Im weiteren Verlauf kommt es jedoch trotz Weitstellung dieser Gefäße zu einer verminderten Durchblutung und damit zu einer Unterversorgung des Herzens.
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