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Langfristiger Ecstasy-Gebrauch schädigt das Gedächtnis

11.04.2001

Die schädigende Wirkung von Designer-Drogen ist ein Thema, das bereits alle Medien erreicht hatte - dennoch waren bis dato keine Langzeitstudien verfügbar. Nun kommt eine Studie, die in der Aprilausgabe von Neurology veröffentlicht wurde, zu dem Schluß, daß langfristiger Extasy-Konsum das Gedächnis schädigt.

Fünfzehn Extasy-Konsumenten im Alter zwischen 17 und 31 Jahren nahmen an dieser einjährigen Studie teil. Die Studienteilnehmer konsumierten Extasy durchschnittlich 2,4mal pro Monat. In der Studie wurden Tests verwendet, die sowohl die Intelligenz als auch das Alltagsgedächtnis berücksichtigten.

Die Testergebnisse sanken im Laufe dieses Jahres ab oder blieben gleich. In keinem Fall stiegen sie jedoch an. So sank die Fähigkeit, sich einer Geschichte nach kurzer Zeit wieder zu erinnern, zwischen Anfangs- und End-Tests um 50%.

"Es scheint Hinweise darauf zu geben, daß wiederholter Gebrauch von Extasy zu einer Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung führt", formuliert Ph.D. Zakzanis von der Universität Toronto sehr vorsichtig. "Für Menschen, die nur ein oder zweimal in ihrem Leben Extasy probieren, gibt es bislang keine Hinweise auf Gedächtnisstörungen, die voranschreiten oder permanent sind, die Forschungsgemeinde diskutiert diese Frage allerdings noch".

Alle Studienteilnehmer stimmten zu, mindestens zwei Wochen vor den Tests abstinent zu bleiben. Dies wurde durch Urin- und Blut-Test überprüft. Jedoch unterstreicht Zakzanis, daß die Studie auf Eigenangaben der Teilnehmer beruht und daß "Selbstangaben über Konsumgewohnheiten von Drogen notorisch unzuverlässig sind. Wir müssen auch berücksichtigen, daß es nahezu keine Qualitätskontrolle dieser, an jeder Straßenecke erhältlichen Droge gibt, und die meinsten Untersuchungen über Einnahmehäufigkeit und -menge nur eine Schätzung darstellen."

© medizin.at

 

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