Die Standardbehandlung bei Blasenkrebs ist die operative Entfernung der Blase, der Lymphknoten und des umgebenden Gewebes. Diese stark belastende Vorgangsweise könnte nach Meinung amerikanischer Mediziner durch Chemotherapie ersetzt werden.
Die komplette Entfernung der Blase und Teilen des Umfeldgewebes ist eine komplizierte Operation mit lebensverändernden Folgen. Ein Urologe der "University of California, Davis Cancer Center" meint nun, daß eine sorgfältige Beobachtung und Chemotherapie ebenso wirksam wäre: Dr. Ralph deVere White glaubt, daß auf diese Weise nach einer anfänglichen Operation die Notwendigkeit, die gesamte Blase zu entfernen, um 50% gesenkt werden kann.
Die Vorgehensweise, die DeVere White vorschlägt, ist die transurethrale
Resektion des Blasentumors und die regelmäßige Entnahme von Gewebsproben zur Kontrolle des weiteren Wachstums der Krebszellen. Die
weiteren Schritte hängen danach von den Befunden dieser Gewebsproben ab. DeVere White schlägt darüberhinaus eine zusätzliche Chemotherapie vor.
Natürlich verbliebe, so der Urologe, die Blasenresektion als Alternative.
"Die Entfernung der Blase bedeutet für einen Patienten einen deutlichen Verlust an Lebensqualität. Wenn die Möglichkeit besteht, daß wir die selben Resultate auch ohne Blasenresektion erreichen können, sollten wir uns das genauer ansehen", erklärt De Vere White, der seine Erkentnisse auf einer vom 12.-15. April stattfindenden Urologen-Konferenz vorstellen wird.
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