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Krankes Gewebe verrät sich leuchtend

26.04.2001

Krankhaftes Gewebe kann mittels eines neuartigen Laserverfahrens zum Leuchten gebracht werden. Forscher des Berliner Max-Born-Instituts und der Ruhr-Universität Bochum haben diese erfolgreiche Diagnostikmethode zur Erkennung von Melanomen entwickelt.

Wie wir bereits des öfteren berichtet haben, ist bei gerade bei dieser Form des Hautkrebses die Früherkennung besonders wichtig und steht in direktem Zusammenhang mit der Heilungschance.

Kernstück dieses neuen und unblutigen Verfahrens ist ein Fentosekundenlaser, mit dem entartetes Gewebe bereits im frühesten Entstehungstadium mit hoher Zuverlässigkeit identifiziert werden kann. Eine Gewebsentnahme ist nicht nötig. Durch eine genau dosierte Laseranregung wird das kranke Gewebe zu einem charakteristischen ultraschwachen Leuchten gebracht.

"Durch die verwendeten extrem kurzen Laserimpulse können wir zwischen gutartigen Pigmentkonzentrationen und dem malignen Melanom unterscheiden", erläutert Dr. Leupold, Projektleiter am MBI. "Der Unterschied, sozusagen die ,Antwort' des Hautgewebes, bildet sich in Form eines charakteristischen Spektrums ab".

Ein Melanom entsteht, wenn die pigmentbildenden Zellen sich vermehren und nicht mehr der körpereigenen Kontrolle unterliegen und kann an jeder Körperstelle auftreten.

Die Grundlagenforschungen haben mit ortsfesten Femtosekundenlasern in den MBI-Labors stattgefunden. Jetzt ist die Entwicklung eines mobilen Diagnostikgeräts geplant, um diesem neuen Hautkrebs-Früherkennung-verfahren den Weg in die Klinik zu ebnen.

Die erste Phase eines entsprechenden Projekts wurde gerade erfolgreich abgeschlossen. Eine Erweiterung des Verfahrens ermöglicht jetzt sogar eine doppelte Diagnosesicherheit, und die zuständige Ethikkommission hat das Verfahren für Untersuchungen am Menschen zugelassen. "Damit ist der Weg frei für die klinische Erprobung", freut sich Leupold.

Diese wird in einem Jahr in Bochum erfolgen, bis dahin soll das komplette Gerät fertig und getestet sein.

© medizin.at

 

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