Forscher des "Massachusetts General Hospital" konnten an einem Maus-Modell für die Parkinson´sche Erkrankung zeigen, daß Koffein den Verlust der chemischen Signale, die bei der Erkrankung gestört werden, verhindern kann. Die Arbeit wird in der Ausgabe vom 15. Mai des "Journal of Neuroscience" vorgestellt.
Erst letztes Jahr wurde eine epidemiologische Studie veröffentlicht, die auf den Zusammenhang zwischen Kaffee-konsum und dem Risiko an Parkinson zu erkranken hinwies. Wie die protektive Wirkung des Koffeins zustande kommt, war jedoch unbekannt. Ob die Daten aus dem Mäusemodell jedoch auch auf den Menschen übertragbar sind, wird sich erst zeigen müssen, erklärt PhD. Schwarzschild, der Studienleiter, der Aufgrund dieser Untersuchungen nicht dazurät, seinen Kaffee-Konsum zu ändern.
Diese Arbeit konnte nun nachweisen, daß das Koffein als Antagonist auf bestimmte Rezeptoren (A2A) wirkt. Der neuroprotektive Effekt des Kaffees könnte dabei in engem Zusammenhang mit seiner stimulierenden Wirkung stehen. So zeigen Mäuse ohne diesen A2A-Rezeptor keine Anzeichen einer Stimulation.
Momentan erfolgt die Behandlung von Parkinson durch Dopamin-Substitution. Trotz dieser Behandlung schreitet die Krankheit jedoch weiter fort. Oft kommt es auch zu motorischen Störungen durch die Therapie. "Wenn die protektive Wirkung des Kaffees über den A2A Rezeptor zustandekommt, dann könnte eine diskretere Ansprache dieses Rezeptors eine gute Therapie darstellen," erklärt Schwarzschild.
Die ersten A2A-Rezeptor-Antagonisten sollen in Kürze in klinischen Studien für die Therapie von Parkinson getestet werden.
Eine Studie der Universität Harvard, die epidemiologische Daten über
den Kaffe-Konsum und Parkinsonerkrankungen, soll in der nächsten
Ausgabe der "Annals of Neurology" erscheinen. Diese Studie kam zu dem
Schluß, daß Männer, die regelmäßig Kaffee tranken ein signifikant
geringeres Risiko hatten, an Parkinson zu erkranken. Für Frauen gab es
eine U-förmige Korrelation, mit dem geringsten Erkrankungsrisko, bei
moderatem Kaffee-Konsum (1-3 Tassen/Tag).
© medizin.at