"An der richtigen Vorbereitung kommt man aber nicht vorbei. Von der Planung über die Bekleidung bis hin zum Proviant sollte sich jeder Wanderer nur ideal ausgerüstet auf seinen Weg machen", sagt Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz.
Egal, ob man einfach über Almen wandert oder das Glücksgefühl eines Gipfelsiegs auskosten möchte, Wandern ist eines der liebsten Freizeitvergnügen der Österreicher. Mit Bedacht und überlegt betrieben, ist Wandern nicht nur Sport, sondern Vergnügen.
Das beginnt bei der individuellen Verfassung. Nur in gesundem und trainierten Zustand sind längere oder anstrengendere Touren möglich. Slatin: "Kreislaufschwächen und Herzversagen durch Überanstrengung zählen immer noch zu den häufigsten Todesursachen am Berg. Eine Gruppe sollte sich also immer nach dem schwächsten Mitglied richten."
Damit kommt auch schon die Planung ins Spiel. Aus speziellen Wanderkarten lassen sich sowohl Höhenmeter als auch die Distanz ablesen. Vergessen Sie nicht, auf das Wetter zu achten. Am Nachmittag steigt im Gebirge die Gewitterneigung. Slatin: "Passen Sie Tourenziele ihren Fähigkeiten an. Berücksichtigen Sie ihr persönliches Tempo und planen Sie Abschnitte, die Sie schaffen können. Vergessen Sie nicht, unterwegs Pausen zu machen und die dafür notwendige Zeit mit einzuberechnen. Informieren Sie sich über Notrufnummern."
Die Ausrüstung muss den Verhältnissen am Berg angepasst sein. Hohe und feste Bergschuhe schützen im unwegsamen Gelände vor Verknöcheln. Die Kleidung sollte bequem sein. Imprägnierte Hosen und Jacken schützen vor Feuchtigkeit. In höheren Regionen sind dickere Pullover, Handschuhe und Hauben unentbehrlich. Vergessen Sie umgekehrt aber gerade im Gebirge nicht auf Sonnenschutz, also auf Sonnenbrille und Sonnencreme.
Slatin: "Nehmen Sie als Proviant auch genügend Flüssigkeit mit. Wenig gesüßte Säfte oder Tees sind sehr gut geeignet. Eine Jause kann nach eigenem Gutdünken zusammengestellt sein. Müsliriegel, Trockenobst oder Traubenzucker ersetzen verbrauchte Energie rasch."
Bei einem Unfall gilt es vor allem Ruhe zu bewahren. Slatin: "Wer alleine unterwegs ist, sollte lieber um Hilfe rufen, als verletzt weiter zu gehen. Leisten Sie Erste Hilfe. Sprechen Sie dem Verletzten gut zu und lassen Sie ihn nach Möglichkeit nicht alleine. Ein Hilferuf per Handy ist besser, als zur nächsten Hütte zu gehen."
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