Am 6. Juli wird an der Universitätsklinik für Radiodiagnostik in Innsbruck unter Anwesenheit des renommierten Radiologen Univ.-Prof. Dr. Kurt Amplatz das nach ihm benannte Zentrum für vaskuläre und interventionelle Radiologie eröffnet.
Initiator dieser neuen Einrichtung ist der Vorstand der Universitätsklinik Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke, der mit einem interdisziplinären Forschungszentrum „neue Türen der Kooperation aufstoßen und eine weitere Qualitätsoptimierung der Innsbrucker Radiologie erreichen“ will. Prof. Amplatz ist gebürtiger Niederösterreicher, promovierte an der Universitätsklinik Innsbruck und lebt seit knapp fünfzig Jahren in den USA, wo er zahlreiche Ehrungen für seine Forschungstätigkeit erhielt, zuletzt den „Outstanding Research Award“ der nordamerikanischen Radiologischen Gesellschaft (RSNA).
Prof. Jaschke: „Wir möchten mit dieser Initiative einen bedeutenden Radiologen ehren und uns seine Pioniertätigkeit zum Vorbild für unsere eigenen Aktivitäten machen.“ Prof. Amplatz gründete bereits Anfang der 60er Jahre ein kardiovaskuläres Zentrum, um die Zusammenarbeit mit den Herzchirurgen zu forcieren, und war wesentlich an der Entwicklung der Koronarangiographie (Röntgenkontrastdarstellung der Herzgefäße) beteiligt. Zahlreiche der von ihm entwickelten Instrumente gehören heute zu den weltweiten Standards, u.a. ein Instrument zum nicht-operativen Verschluss des Vorhofseptumdefekts (Loch in der Herzscheidewand) bei Kindern. Auf der Suche nach immer besseren Behandlungsmethoden kooperierte er mit verschiedenen Unternehmen und baute drei eigene Firmen zur Entwicklung von medizinischen Instrumenten auf.
Seinem Beispiel der interdisziplinären Zusammenarbeit folgend, werden an der Universitätsklinik Innsbruck unter der Leitung von Prof. Jaschke jene vier Arbeitsgruppen, die sich mit interventioneller und vaskulärer Radiologie beschäftigen, innerhalb des Kurt-Amplatz-Zentrums zusammengefasst. Prof. Jaschke: „So können wir die Kompetenzen der vaskulären Radiologen effizienter mit den verschiedenen technischen Möglichkeiten der interventionellen Radiologen verbinden und einen breiten Zugang für alle zu den modernsten diagnostischen Verfahren herstellen.“ Bis 2002 sollen innerhalb des Kurt-Amplatz-Zentrums auch zusätzliche Laborräume und ein magnetresonanz-gestützter Eingriffsraum zur gemeinsamen Nutzung errichtet werden.
Die Universitätsklinik für Radiodiagnostik in Innsbruck zählt mit 120 Mitarbeitern (davon 32 ärztlichen Mitarbeitern) zu den führenden radiologischen Zentren in Österreich. U.a. wurde hier das erste Aortenaneurysma (Erweiterung der Schlagader) endovaskulär (mit Kathetertechniken) behandelt. Weiters ist Innsbruck bei der endovaskulären Therapie von Hirnarterienaneurysmen und bei der transarteriellen Embolisation von Gebärmuttermyomen (künstlicher Verschluss der die Myome versorgenden Gefäße als Alternative zu operativen Eingriffen) führend. Seit 1999 wird hier auch die perkutane (durch die Haut hindurch gehende) Tumortherapie mit Radiofrequenz ohne chirurgischen Eingriff bei bösartigen Lebertumoren durchgeführt. Insgesamt wurden im Jahr 2000 über 4.000 radiologische Eingriffe vorgenommen, davon 2.874 im diagnostischen und 1.292 im interventionellen Bereich.
Die Festrede von Prof. Amplatz und die anschließenden Fachvorträge finden am 6. Juli 2001 von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr im Hörsaal Chirurgie der Universität Innsbruck statt. Erwartet werden rund 100 Teilnehmer aus Universitätskliniken und dem niedergelassenen Bereich, sowie ehemalige Weggefährten und Schüler von Prof. Amplatz.
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