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Schlimmste Dürre in Zentralasien seit 75 Jahren

27.08.2001

Das Internationale Rote Kreuz warnt vor einer humanitären Katastrophe großen Ausmaßes in Tajikistan und Usbekistan. Die betroffene Region in Zentralasien wird seit zwei Jahren von Dürre heimgesucht. Martina Schloffer, Katastrophenhilfe-Expertin des Österreichischen Roten Kreues (ÖRK), ist soeben aus Usbekistan zurückgekehrt und berichtet über Ihren Einsatz für das Internationale Rote Kreuz:

"Wir schätzen, dass in den kommenden Monaten die Situation für jede fünfte Familie lebensbedrohlich wird. Die am schlimmsten betroffenen Menschen brauchen dringend Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und ausreichend Medikamente."

80 % der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. "Die Menschen können seit zwei Jahren nichts mehr ernten und haben kein Geld, um Lebensmittel zu kaufen", so Schloffer weiter. "Gleichzeitig wird das Trinkwasser knapp. In den Städten kommt nur noch drei Stunden täglich Wasser aus den Leitungen, das erst gefiltert und abgekocht werden muss, damit es trinkbar wird. Der größte Teil der Bevölkerung lebt auf dem Land. Dort versiegen immer mehr Brunnen. Auf der Suche nach Wasser graben die Menschen Löcher neben ausgetrockneten Bewässerungsgräben. Eine Menge von vier bis fünf Eimern schmutziges Wasser, das sich über Nacht in diesen Löchern sammelt, muss für mehrere Familien ausreichen."

Die Gefahr von Seuchen ist im Ansteigen begriffen, Durchfallerkrankungen führen zusammen mit der Unterernährung zu einer immer höheren Kindersterblichkeit. Schloffer: "In Tajikistan verkaufen die Menschen aus Verzweiflung ihr Hab und Gut. Weiters versuchen sie bereits, die Fenster, Dächer und Türen Ihrer Häuser gegen kleinste Mengen Lebensmittel einzutauschen."

Das ÖRK wird Wasserreinigungsfilter für Gesundheitsposten in die Region liefern und bittet dringend um Spenden auf das PSK-Konto: 2.345.000, Kennwort "Dürre Zentralasien". Erlagscheine liegen in allen Postämtern auf.

© medizin.at / ÖRK

 

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